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2006 Filme
Traurig, ernst, bekehrend: Martial-Arts Klassiker ganz unklassisch.
Huo Yuanjia ist das reale Vorbild, an dem sich dieser Film von Ronny Yu (Freddy vs. Jason) jedoch nur lose orientiert. Dies liegt wohl auch an den vielen nicht belegten Legenden und Mythen, die sich um den chinesischen Kampfkunsthelden ranken, der 1910 die Jin Wu Sports Federation gründete und damit in einer Zeit der kolonialen Unterdrückung für ein Aufbäumen des nationalen Selbstbewusstseins in China sorgte. Jet Li verkörpert in einer seiner besten Rollen den Mann, der erst schmerzvoll selbst lernen musste, wer er ist, eher er anderen als Vorbild dienen konnte. Jet . . . → Kritik: Fearless (2006)
Fantasieren, fabulieren, träumen: Visuelles Märchen, ohne Richtung, ohne Absicht, ohne Ziel. Grob zusammengefasst handelt Tarsem Singhs Film THE FALL von dem traumatisierten Stuntman Roy (Lee Pace), der nach einem Unfall mit heftigen Rückenschmerzen und funktionsuntüchtigen Beinen im Krankenhaus zu verzweifeln droht, wäre da nicht Alexandria (Catinca Untaru), eine pummeliges Mädchen mit gebrochenem Arm und ausgeschlagenen Zähnen. Die Handlung spielt in den 20er Jahren in Amerika und mindestens ebenso in der Fantasie seiner Protagonisten, die mit abenteuerlichem Märchenerzählen mehr als nur die Zeit tot zu schlagen versuchen. Von der ersten Sekunde an imponiert der Film mit großartigen Bildern und schamlos . . . → Kritik: The Fall (2006)
Fluch und Segen einer grenzenlosen Fantasie: Gael García Bernal verschläft keinen Traum, dafür aber die Wirklichkeit von Charlotte Gainsbourg. Eine fantastische und wehmütige Liebesgeschichte. Der Wecker klingelt viel zu früh. Man stellt sich vor, wie man ins Bad geht, die Zähne putzt, zur Arbeit fährt – und verpennt. Wer das kennt, der wird Stéphane (Gael García Bernal) sehr gut verstehen. Der junge Grafiker kommt zu seiner Mutter nach Paris wegen eines Jobs, der jedoch seiner überbordenden Kreativität in keinster Weise gerecht wird. Also träumt er sich die Welt mitsamt Kollegen, wie sie sein sollte, denn im Träumen ist er . . . → Kritik: Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (2006)
Jürgen Vogel starrt in die Gegend. Er dreht und wendet sich, doch er sieht immer nur das Gleiche. Rotz und Wasser bringt die Freiheit, in einem unbändigen Film. In seinem Buch „Das unbeschriebene Blatt“ räumt der Leiter des Center of Cognitive Neuroscience am MIT, Steven Pinker, mit dem Mythos des unbeschriebenen/undeterminierten Seins auf und kommt dabei unter anderem auf Sexualstraftäter zu sprechen. Dabei ist sein Ansinnen keinesfalls nur der Natur die Schuld zu geben, vielmehr weißt er darauf hin, dass es in vielen Bereichen nach wie vor problematisch sei zu bemerken, dass nicht nur die Umwelt, sondern eben auch . . . → Kritik: Der freie Wille (2006)
Leichte Bankräuberunterhaltung mit Stilbrüchen. So raffiniert knackt Clive Owen die Bank, dass man sich fragt, ob er sie überhaupt geknackt hat. Spannend und anders. In INSIDE MAN lässt Spike Lee nicht nur auf recht ungewöhnliche Art eine Bank ausrauben, sondern überrascht auch im Stil. Dabei lässt sich der Film schwerlich genau verordnen. Hier trifft der mit Jazz unterlegte Film Noir Detective Frazier (Denzel Washington) auf den die Kamera direkt adressierenden und dennoch vollkommen mysteriösen Dalton (Clive Owen). Dalton hat mit seinem Team einen perfekten Bankraub am Laufen, aus dem einfachen Grund, weil er es kann. Frazier übernimmt den Tatort, . . . → Kritik: Inside Man (2006)
Fantasy Abenteuer Epos, das auf trashige Art an BLADE und DER HERR DER RINGE erinnert. In diesem modernen Märchen mit exaltiert zur Schau getragenen russischer Seele vereint sich versponnene Träumerei mit banalem Menschsein. In Russland erfolgreicher als TITANIC. Absolut sehenswert. Moskau 1992: Anton (Konstantin Chabenski) will seine Freundin zurück, zur Not auch mit schwarzer Magie. Kaum hat er der Hexe aber seine Seele verkauft, bereut er es schon. Zu spät. Oder doch nicht? Jedenfalls verändert die Welt für immer ihr Gesicht und Anton wird von nun an nicht mehr sein, wer er war. Stattdessen findet er sich 12 Jahre später in der schäbigen Montur der Moskauer Elektrizitätswerke wieder, einen Werkzeuggürtel um die Hüften und mit dem Auftrag Licht ins Dunkel zu bringen . . . → Kritik: Wächter der Nacht (2004), Wächter des Tages (2006)
Visuell, emotional und narrativ entführt Regisseur Chan-wook Park in die Traumlogik eines (eingebildeten?) Cyborg Mädchens – kein Film für Realisten, eher für Schaum- und Schlagsahneschläger. So ganz O.k. ist es doch nicht, dass Cha Young-goon (Su-jeong Lim) ein Cyborg ist, zumindest nicht für ihre Mutter. Die hatte schon darunter zu leiden, dass ihre Mutter eine Maus war. Als die Tochter dann ins Irrenhaus kommt, nachdem sie sich unter Strom gesetzt hat, verbietet sie dieser irgendjemanden zu verraten, wer oder was sie wirklich ist. Dabei hat es so ein Cyborg gar nicht leicht, unter all den Menschen. Aber zumindest sind . . . → Kritik: I’m a Cyborg, But That’s OK (2006)
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