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Geschichten und Texte
Ich bügle gerade, der Fernseher läuft, da sehe ich ihn plötzlich, den Bösewicht Nummer eins des 21. Jhdt., George W. Bush. Er ist unterwegs mit Tommy Lee Jones, beide haben eine Große Flinte in der Hand. Von Presse und Bodyguards bewacht, marschiert der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika mit seinem Schauspielerfreund über einen Golfplatz, auf der Jagd. Von Loch zu Loch spazieren sie über das perfekt gepflegte, leuchtende Grün, man kann nicht hören, über was sie sich unterhalten. Dann wieder ein Schuss, Bush hat eine Taube erwischt. Tommy schießt auch, die Kamera fängt nicht ein, was er . . . → Kritik: Ich bügle gerade – Kurzgeschichte
Er beschwert sich, am Telefon, bei seiner Frau, anstatt ihn anzusprechen. Entweder man liege auf dem Rücken, oder auf dem Bauch. Wenn man aber auf der Seite läge, dann doch mit den Beinen geschert, also gekreuzt, synergetisches Prinzip, wie in der stabilen Seitenlage. Er aber hatte das untere Bein zu weit vorn, so dass beide Knie aufeinander lagen, man sah, dass es schmerzte. Und sein unterer Arm, auf dem lag er komplett, und die Hände fassten sich vor dem Bauch. Schlief er wirklich? War das hier etwa die Mitflugzentrale? Wieso waren sie auf einem Bett. Der schlafende richtete sich . . . → Kritik: Zwischen Wachzustand und Traum – Fragmente eines Parfumverkäufers
Wie ich noch bei ihm war, ja. Er erschien mir wie ihr Bruder. Sehr jung, kräftig. Etwas schüchtern mir gegenüber, oder unbeholfen. Aber sehr zurückhaltend. In Wirklichkeit viel cooler und abgeklärter als ich, aber er zeigte es nicht. Er respektiert mich irgendwie. Wahrscheinlich wegen ihr. Ansonsten bin ich ihm sicher egal. Ich bin nichts für ihn, nur sie. Ich weiß auch nicht wer er ist, was er ist, wo er herkommt. Wieso war ich bei ihm? Ich ging. Hatte sie das eingefädelt. Im frischen Morgenlicht. Leicht kühl und lau, gingen wir über diesen breiten Zebrastreifen, inmitten anderer Menschen. Die . . . → Kritik: Blaue Stadt – Kurzgeschichte
Beginnt mein Traum in Afrika, ich weiß es nicht. Aber ich sehe ihn vor mir, diesen schwarzen jungen Mann mit breiten Schultern. Er hat ein Mädchen bei sich und ich auch, und gemeinsam ziehen wir übers Land. Die Farben sind gelb und braun und ich wohne in einem Dorf der Eingeborenen. Nein, ein Dorf ist es nicht. Es ist wie ein großes Feld mit Knochen und Holzskulpturen, sehr schön. Und eine Art Zelt, in welchem die Ältesten wie in Trance vor sich hin philosophieren. Ich liege im Zelt, und alle sind nett zu mir. Auf einer blauen Luftmatratze – . . . → Kritik: Vielleicht Afrika – Kurzgeschichte
Es war einmal ein Mann, der konnte nie schlafen. Nachts, wenn in der Stadt die Lichter ausgingen und die Menschen nach einem harten Arbeitstag die süßen Träume des erholsamen Schlafs genossen, lag er wach in seinem Bett und grübelte nach. Er grübelte nach über sich und die Welt und nicht selten kamen ihm dabei ganz ausgezeichnete Ideen in den Sinn, etwa wie man eine Maschine bauen könnte, die den Haushalt erleichtern würde, die Antwort auf die Frage, warum Butterbrote von Mamas immer bis zum Rand beschmiert wurden – ja, sogar den Sinn des Lebens hatte er so schon vor . . . → Kritik: Der schlaflose Mann – Kurzgeschichte
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