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Alexandre Desplat Filme
Ein Film wie ein Film: Traumhaft, einfach, großartig – und todernst!
Wir befinden uns in den Sechzigern auf einer abgeschiedenen Insel vor Neuenglands Küste. Die Post kommt mit einem Wasserflugzeug, es gibt einen Leuchtturm und einen Damm, Segelboote, Kanus und eine Fähre. Der Wald leuchtet europäisch und sieht so herrlich real aus, dass der Einbruch des Surrealen in seine konservative Natürlichkeit auf Anhieb den maximalen Märcheneffekt erzeugt – in einer Synthese aus Fantastischem und handfester Realität herbeigeführt durch pfeilgerade Individuen. Unbeirrbar und akkurat folgen diese Figuren ihrem vorgezeichneten Pfad, wie eine Armee von Kuka Industrierobotern, nur in Khaki statt . . . → Kritik: Moonrise Kingdom (2012)
Makellos, spannend, leer: Politischer Giftmüll von George Clooney.
Wieder einmal Wahlkampf in den USA! Genauer handelt es sich bei den Intrigen von Regisseur Clooneys neuem Film THE IDES OF MARCH um die Vorwahlen der Demokraten, die den Präsidentschaftskandidaten ermitteln sollen. Seit dem Roman Primary Colours (1996) von Joe Klein, der in vielerlei Hinsicht Pate für das Drehbuch gestanden zu haben scheint, hat sich an dieser widerlichen und skrupellosen Schlammschlacht, die die Amerikaner Wahlkampf nennen, nichts geändert. Tatsächlich adaptierte Clooney gemeinsam mit Drehbuchautor Grant Heslov das Theaterstück Farragut North von Beau Willimon, . . . → Kritik: The Ides of March – Tage des Verrats (2011)
Terrence Malick wird alt! The Tree of Life ist nur sekundär eine allumfassende Betrachtung des Lebens. Ursprung und Ziel dieser Gedanken ist aber der Tod. Um diesen gewinnbringend ins Leben einzubinden, will Malick nicht vom Glauben ablassen. Vermutlich war es schon in DER SCHMALE GRAT die Beschäftigung mit dem Tod und dem sinnlosen Zerstören von Leben im Krieg, die Malick zu einem kontemplativen und sinnsuchenden Meisterwerk antrieben. Und auch in THE NEW WORLD nimmt der Tod eine zentrale Stellung ein, der trotz aller Grausamkeit und Qualen als eine Erfüllung erscheint. THE TREE OF LIFE spart vordergründige Geschichten und Handlungen . . . → Kritik: The Tree of Life (2011)
Feines und hervorragend gespieltes psychologisches Drama mit psychoanalytisch-schauspieltheoretischem Lösungsansatz, historischer Kulissenkulisse und wenig Handlung. Es ist neblig in London. Die heikle Weltpolitik am Vorabend des zweiten Weltkriegs zeichnet sich ebenso undeutlich ab wie die Konturen der Stadt, weswegen sie lediglich das Podium gibt, von welchem aus THE KINGS SPEECH spricht. Die Hofgesellschaft, die Königsfamilie, die Kleider und das ganze historische Setting: Nichts als Kulisse. Spannung, überraschende Wendungen, vertrackte Handlung: Nichts. Die erste Szene bringt es bereits ziemlich deutlich auf den Punkt, wo dieser Film anecken will. Albert (Colin Firth), Sohn des Königs und Bruder des Thronfolgers, soll eine große . . . → Kritik: The King’s Speech – Die Rede des Königs (2011)
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