Filme nach Schulnoten:

Nach Jahren sortierte Filme

NACH GUTEN FILMEN SORTIERT:
2011
2010
2009
2008

KINOFILME UNSORTIERT:
2012
2011
2010
2009

Filme nach Altersbeschränkung

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Brick (2005)

Brick Plakat

Highschool-Noir: Spielerischer Filmgenuss mit Joseph Gordon-Levitt.

Ein sehr selbstreferenzielles Filmkonzept verfolgt der äußerst außergewöhnliche und bemerkenswerte Film BRICK von Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson (LOOPER). Der im Highschool – Milieu angesiedelte Neo-Noir schickt ungewöhnlich junge Akteure in vollkommen untypischen, modernen und genrefremden Settings in kriminalistische Verstrickungen rund um Drogen, Mord und Liebe. Viele Szenen erscheinen so, als handle es sich um ein Schulprojekt der Theatergruppe – jedoch bricht die so hervorgerufenen Verfremdung keinesfalls die Diegese und den Ernst des Films. Stattdessen spielt BRICK so gekonnt mit der Künstlichkeit des Noir-Genres und kostet genüsslich die stark überzeichneten Archetypen aus. Gefährlich: . . . → Kritik: Brick (2005)

Die Liebenden – Von der Last, glücklich zu sein (2011)

Die Liebenden Poster

Vieaux Vague: Hurendasein, Erinnerungsliebe und kompromisslose Konsequenz.

So alt ist Regisseur und Drehbuchautor Christophe Honoré noch gar nicht, als dass man von ihm einen Film erwarten möchte, der Liebe über Jahrzehnte und gar Generationen hinweg zu begreifen versucht. Und was er dabei geschaffen hat ist ein Monster. Inhaltlich, stilistisch und dramaturgisch präsentiert sich DIE LIEBENDEN – Von der Last, glücklich zu sein als ein zerrissenes Etwas mit schönen Augen und einem hässlichen Maul, in das der Zuschauer konsequent zu blicken gezwungen wird. Wer den Weg der Passion geht in Honorés Welt, der wählt eine Liebe jenseits der Gesellschaft, jenseits . . . → Kritik: Die Liebenden – Von der Last, glücklich zu sein (2011)

Martha Marcy May Marlene (2011)

Martha Marcy May Marlene Poster

Mensch, Gesellschaft, Werte: Wer bin ich, wenn ich nichts wert bin?

Die Alliteration weiblicher Vornamen im Titel von MARTHA MARCY MAY MARLENE bezeichnet zwar nur eine einzige Person. Im Inneren dieser Person findet sich aber genug Leere, so dass all die Namen problemlos Platz darin finden. Newcomer Elizabeth Olsen spielt diese Person fabelhaft, die eigentlich nur Martha heißt und wohl eine irgendwie schwere und auch einsame Jugend verlebt haben muss. Was genau da passiert ist, bleibt abgesehen vom Tod der Mutter und der Trennung zur Schwester im Dunkeln, wie vieles andere im Film auch. Aus einer schwarzen Wand des Vergessens und nicht Erinnernwollens taucht Martha plötzlich im Leben ihrer Schwester auf, nachdem sie jahrelang verschwunden war. Von ebenso fragwürdiger Dunkelheit umschlossen trägt der Film seine Szenen vor und weigert sich bis ganz zuletzt, das mensch . . . → Kritik: Martha Marcy May Marlene (2011)

Shame (2011)

Shame Poster

Wer nicht um sich ringt, trägt einen Ring.

Er lebt gar nicht in der Welt der Anderen, dieser Brandon (Michael Fassbender). Er ist ein korrekt gekleideter, sich bedeckender Mann aus der Agentur. Welche Agentur? Unbedeutend. Seine Arbeit, seine Wohnung, sein gesellschaftliches Leben: Unbedeutend. Vernunft: Nur nach außen hin. Brandon liebt es süß, er liebt es zügellos, er liebt es maßlos – und er leidet darunter. Ein Perverser und Kranker ist er für seine Mitmenschen, weil er durch und durch körperlich ist, desillusioniert und direkt. Also genau all das, was die erfolgreichen Menschen unserer Gesellschaft nicht sind. Brandon füllt jede . . . → Kritik: Shame (2011)

The Artist (2011)

The Artist Poster

Sprache der Gefühle: Körperlich, zeitlos, stumm. THE ARTIST ist eine überschwängliche und bewegend traurige Liebesgeschichte im Hollywood der 20er und 30er Jahre, in Schwarz-Weiß und stumm. Dennoch kommt der Tonspur eine ganz besondere Bedeutung zu, denn der Film, welcher den Umbruch der Stummfilmzeit auf den Tonfilm am Beispiel des aus der Mode laufenden Stars George (Jean Dujardin) und des aufkommenden Tonfilmstars Peppy (Bérénice Bejo) beschreibt, wagt es sein selbstauferlegtes Schweigen hin und wieder zu brechen – und verstummt im Anschluss daran umso mehr. Wie damals werden die Bilder fast pausenlos von der Musik des Orchesters begleitet, das emotionale Momente . . . → Kritik: The Artist (2011)

Drive (2011)

drive Plakat

Zeit Loser Held: Kontemplative Ausweglosigkeit und gefühlvolle Brutalität. Die Handschuhe sind wichtig. Er trägt sie zum Fahren. Und bei anderen Gelegenheiten, die erst auf den zweiten Blick zu den zarten Zügen des Drivers (Ryan Gosling) passen wollen. Hat er sie nicht an, begleiten sie ihn lose hinten in die Jeans gesteckt, so dass sie selbst seinen Schatten charakterisieren. Das wirkt nicht aufgesetzt und nicht cool. Handschuhe sind nur ein Werkzeug, wie fast alles in seinen ruhigen Händen. Da er ebenso Rächer wie Retter, Albtraum wie Held ist, fällt seine . . . → Kritik: Drive (2011)

Perfect Sense (2011)

Perfect Sense Poster

Erzählung einer Transgression: Ein Liebesfilm jenseits der Liebe.

Ob es um etwas geht, das vollkommen Sinn macht oder um den perfekten Sinn, das lässt Regisseur David Mackenzie in seinem Ausnahmefilm nur scheinbar offen. Lediglich vordergründig besteht PERFECT SENSE aus flacher Dramaturgie und symmetrischem Plot. Dahinter aber tut sich eine Tiefe auf, die selbst die Konzentration des menschlichen Ichs durch Erinnerung und Körperlichkeit auffächert und so das Sein mit der Welt zerfließen lässt, in trauriger Harmonie. Dies auf der Leinwand darzustellen erfordert Mut zur Leerstelle, doch mit dem bewährten Rückgriff auf die Erzählung selbst, kann das Alles im Nichts relativistisch . . . → Kritik: Perfect Sense (2011)

The Fall (2006)

the fall Bild

Fantasieren, fabulieren, träumen: Visuelles Märchen, ohne Richtung, ohne Absicht, ohne Ziel. Grob zusammengefasst handelt Tarsem Singhs Film THE FALL von dem traumatisierten Stuntman Roy (Lee Pace), der nach einem Unfall mit heftigen Rückenschmerzen und funktionsuntüchtigen Beinen im Krankenhaus zu verzweifeln droht, wäre da nicht Alexandria (Catinca Untaru), eine pummeliges Mädchen mit gebrochenem Arm und ausgeschlagenen Zähnen. Die Handlung spielt in den 20er Jahren in Amerika und mindestens ebenso in der Fantasie seiner Protagonisten, die mit abenteuerlichem Märchenerzählen mehr als nur die Zeit tot zu schlagen versuchen. Von der ersten Sekunde an imponiert der Film mit großartigen Bildern und schamlos . . . → Kritik: The Fall (2006)

Bunraku (2010)

Bunraku Gackt Hartnett Bild

Puristischer und dennoch verspielter Kämpferfilm vor digitaler Papierkulisse. Im Leben geht es nicht nur ums Kämpfen? Doch. Bunraku ist die Essenz aller Jungsfilme und deswegen schon wieder massentauglich. Wir befinden uns in einer nicht näher definierten Zukunft nach der kriegerischen Apokalypse der modernen Welt. Sämtliche Feuerwaffen wurden vernichtet, um die verbliebenen Menschen vor dem eigenen Selbstzerstörungstrieb zu retten. Doch Ausbeutung und Unterdrückung gehen weiter. Nicola (Ron Perleman) der Holzfäller hat das Land in seiner Gewalt, unterstützt von einer Killerbande, die mit Schwertern und Fäusten tötet. Das Land ist hierbei nichts weiter als eine Ansammlung aus Pappmache und Papier, geformt . . . → Kritik: Bunraku (2010)

Die Liebesfälscher (2010)

Die Liebesfälscher

Dekonstruktion des Zusammenseins: Binoche spielt Kiarostamis Gedanken – weitsichtig, überraschend, schwer. Zwischen Original und Kopie pendelt Abbas Kiarostami‘s neuester Film DIE LIEBESFÄLSCHER. In dem vom Iraner gewohnt wortlastig inszenierten Werk treffen Juliette Binoche (ohne Namen) und James (William Shimell) aufeinander — geraten aneinander und bewegen sich aneinander vorbei. Die Handlung findet nahezu in Echtzeit statt, die Einstellungen stehen sehr lange und werden kaum unterschnitten, Geräusche und Musik fehlen oft gänzlich. Kiarostami sieht in den belanglosen und gerade zu Beginn auch extrem langwierigen Zwischenmomenten nicht weg, ebenso wenig, wie er die wichtigen Details gesondert aufs Korn nimmt. Das Leben als . . . → Kritik: Die Liebesfälscher (2010)