Wasser für die Elefanten (2011)

Wasser für die ElefantenLose Szenenschau um ein Zirkusdrama in den 30ern, das weniger dramatisch ist als es vorgibt zu sein und neben unspektakulären Bildern auch schauspielerisch farblos bleibt.

Note 3

Eigentlich darf man sich über WASSER FÜR DIE ELEFANTEN nicht beschweren, wirklich freuen kann man sich aber auch nicht darüber. Irgendwie belanglos reihen sich die Szenen aneinander, nie langweilig, nie mitreißend. Die Ellipsen und logischen Sprunge deuten auf fehlende Konsistenz im Unterbau hin, alles bleibt oberflächlich, sowohl der Zirkus, als auch die Figuren. Da diese Oberfläche weder den Charme und Zauber eines Tim Burton Films hat, noch die bittere 30er Jahre Härte von ES WAR EINMAL IN AMERIKA, verliert alles an Wert. Traurige Momente verfliegen eben so schnell wie sie einschneien, die sequentielle Erzählung verdichtet nicht sondern verdünnt und die Rückblenden Rahmung erinnert nur theoretisch an TITANIC, emotional hingegen steht viel zu wenig auf dem Spiel.

Jacob (Robert Pattinson) muss herbe Schicksalsschläge einstecken und verliert binnen kürzester Zeit all die Hoffnung auf seine Zukunft als Tierarzt. Stattdessen findet er sich mittelos auf der Straße wieder, wo ihn der Zufall zum Zirkus der Benzini Brothers führt. Zirkusdirektor August (Christoph Waltz) ist von dem jungen Mann, der schnell vom Ausmister zum Tierarzt aufsteigt, ebenso angetan, wie er sich von ihm bedroht fühlt. Angelpunkt der aufkommenden Dreiecksgeschichte bildet die Hauptattraktion des Zirkus Marlena (Reese Witherspoon), gleichzeitig Augusts Frau und Jacobs Traum. Zugespitzt wird das Drama durch die Weltwirtschaftskrise: Der stetig Kampf gegen den Bankrott im Zusammenspiel mit dem Hunger; dem Kampf ums nackte Überleben. Der Zirkus unter August, dem Meister alles Vorstellbaren und Unvorstellbaren, entpuppt sich dabei mehr und mehr als ein Mensch und Tier verschlingendes Ungeheuer, welches, sich der Illusion bedienend, nach außen hin zum Träumen anregt, wohingegen hinter den Kulissen ein makabrer Schabernack tobt.

Inkonsequenterweise wird weder die schöne Seite des Zirkus als Attraktion besonders anregend inszeniert, noch mit dessen harter Kehrseite angemessen konfrontiert. Der Zirkus wirkt wie die Filmbilder klein und oftmals zu hell, um für Stimmung zu sorgen. Pattinson ist nahe daran das Maß des Erträglichen mit seiner zur Schau gestellten Schüchternheit zu sprengen. Witherspoon bleibt einfach farblos, was auch der fantasielosen Inszenierung und fehlenden Spannung zwischen ihr und Pattinson zuzuschreiben ist. Waltz lässt der Verschrobenheit einmal mehr freien Lauf und gibt nach THE GREEN HORNET erneut den sympathischen Psychopathen, obwohl diesmal deutlich ernster. Dass sein Spektakel trotzdem nicht einschlägt, liegt vielleicht am fehlenden Wiederhall des Films auf sein Spiel, weswegen Waltz mancherorts in der Luft zu hängen scheint. Und ja, einen Elefanten gibt es auch, eine Rosie. Sie hängt nicht in der Luft und  stiehlt doch allen die Show.

 

Information:

Engl. Titel: Water for Elephants

USA 2011

Dauer: 114 Minuten

Regie: Francis Lawrence

Drehbuch: Richard LaGravenese, Sara Gruen

DoP: Rodrigo Prieto

Musik: James Newton Howard

Schnitt: Allan Edward Bell

Darsteller: Robert Pattinson, Reese Witherspoon, Christoph Waltz, Paul Schneider, Hal Holbrook, James Frain, Tim Guinee, Dan Lauria, Ken Foree

Genre: Drama

Im Kino ab: 28.04.2011

Im Web:

Wasser für die Elefanten in der IMDb

Bilder und Trailer zur Filmkritik von Wasser für die Elefanten auf der offiziellen Website

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