
Kaurismäki blickt mit dem klassischen Kino der Traumfabrik wehmütig auf die Defizite der Moderne – und berührt. Einfach. Schön. Erfreulich. Leise und ruhig zieht das Leben in der Normandie dahin, man könnte fast schon meinen daran vorbei. In Kaurismäki’s LE HAVRE jedenfalls sieht alles aus, als befänden wir uns viele Jahre in der Vergangenheit. Alles? Fast alles. Al Quaida und gedankenlos motivierte Polizisten mit modernen Waffen, die sich wundern, warum sie je weniger gemocht werden, je beflissentlicher sie ihre Befehle ausüben, sind durchaus junge Phänomene. Und was die Jungen falsch machen, muss die Gelassenheit der Alten wieder ausbügeln. . . . → Kritik: Le Havre (2011)