Bunraku lauet auch die Bezeichnung für ein japanisches Puppenspiel, bei dem bis zu 150cm große Puppen von gleich mehreren Puppenspielern bedient werden. Schon Takeshi Kitano griff die überstilisierte Ausdrucksform des Bunraku Puppentheaters in seinem Film DOLLS auf, wo seine Schauspieler ebenso akkurat wie abrupt agieren. Regisseur und Drehbuchautor Guy Moshe ersetzt den Puppenkasten durch einen Computerbackground, der keinesfalls minder künstlich wirkt, sondern durch origamiartige Animationen seine Stilisiertheit noch weitaus lebendiger zur Schau stellt. Darin finden sich reale Pappkulissen mitsamt Schauspielern, und zwar nicht zu knapp: Neben Josh Hartnett und Demi Moore darf man sich auf Ron Perlman, Woody Harrelson, Kevin McKidd und Gackt freuen. Der Film, der erst am 30.09.2011 in den USA anläuft, erzählt eine Rache Geschichte im Samurai und Western Stil. Ein Drifter (Hartnett) und ein Samurai (Gackt) haben eine Rechnung mit dem Despoten Nicola (Perlman) offen, der als Oberkrimineller mit seiner Gang die Stadt terrorisiert. Irgendwo zwischen von Trier’schem Theaterfilm, echtem Theater und Schattenspiel geht es dann mit vollem Körpereinsatz zur Sache, denn Themen wie Rache, aber auch Ehre und Liebe, werden mit Fäusten und Schwert verhandelt. Was da zu gelingen scheint, wenn sich Cowboy und Samurai gegen das Böse verschwören, ist die Beschränktheit des live Theaters durch Schnitt und Computer aufzuheben, gleichzeitig aber, aufgrund der Kulissenartigkeit des Sets und des überzogenen Spiels, eine Unmittelbarkeit und Echtheit des Spiels und des Erzählens zu generieren, die durch und durch Theater zu sein scheint. Klingt wie Wachsein im Traum, seien wir gespannt.