Men in Black 3 (2012)

Men in Black 3 PosterBack in Black: Alien ass kickin‘ kick ass K und J fallen in die Erinnerung.

Das großartigste bei der Kinoerschaffung der MIB vor 15 Jahren war das Staunen, welches die streng geheime Agententruppe auslöste, die unsere Welt tagtäglich vor außerirdischen Übergriffen bewahrte. Dabei war das Staunen noch nicht einmal dem Umstand geschuldet, dass nichts so ist wie es scheint. Stattdessen war es die lakonische Art, mit welcher die körperlich oft haushoch unterlegenen Agents den Aliens ohne mit der Wimper zu zucken entgegentraten, um in deren Liga mitzumischen. Die Agents? Besser der Agent: Tommy Lee Jones alias Agent K. Um ihn erfahrbar zu machen, kam Will Smith als Agent J ins Team. Durch seine ahnungslosen Augen und mit seinem nicht tot zu kriegenden Humor erschloss sich diese abgefahrene Welt anzugtragender Understatement Helden derart furios, dass man sich wundern muss, dass bisher erst drei Teile realisiert wurden. Ein großer finanzieller Erfolg waren beide bisherigen Filme – und unterhaltsam und komisch noch dazu, wenngleich MIB 2 bereits an Einzigartigkeit einbüßte. Um das ursprüngliche Staunen der Science-Fiction-Geheimagenten-Parodie im dritten Teil neu zu erschaffen, müssen sich die Men in Black erst einmal wieder auf sich selbst besinnen. Und das gelingt mit dem Drehbuch von Autor Etan Cohen.

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Boris (Jemaine Clement) hat es mit Klauen, zum stehlen verwendet er seine Langfinger eher selten…

Nicht nur Tommy Lee Jones ist inzwischen deutlich sichtbar gealtert, auch Agent Ks Vorwärtsbewegung hat sich derart verlangsamt, dass er von seiner Vergangenheit in Form des tierischen Schurken Boris (Jemaine Clement) eingeholt wird. Wie stets sind Ks interstellare Verstrickungen von fundamentaler Bedeutung für den Fortbestand der Menschheit, weswegen J kurzerhand in die Vergangenheit reist, um dem jungen K (Josh Brolin) zur Seite zu stehen. So findet das Kennenlernen der beiden Helden noch einmal statt – wie schon im zweiten Teil. MEN IN BLACK 3 greift noch viele weitere Elemente der Vorgängerteile auf und wiederholt sich somit nicht selten, meist jedoch ohne dass man Anstoß daran nehmen muss: Die lockeren Sprüchen mitsamt Gesichtsakrobatik von J sind gewohnt fröhlich und flach, dem Running Gag der Alien Celebrities wird selbstironisch begegnet, einmal mehr wird einem leuchtenden Gegenstand nachgejagt und der IQ der hochentwickelten Alienschurken bleibt weiterhin unter ferner liefen zu verbuchen.

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Seite an Seite: J (Will Smith, rechts) gibt seinem Partner K (Tommy Lee Jones) Rückendeckung – oder doch umgekehrt?

Obwohl Action und Überraschung einen tadellosen Spannungsbogen abgeben, ist das wahre Highlight des Films doch das Duo J und K, wobei Josh Brolin die meist Zeit über den mürrischen Griesgram mimen darf, denn der Film spielt über weite Teile im Jahr 1969 – dem Jahr der Mondlandung… Dass die Welt von Hippies und anderen schrägen Vögeln bevölkert wird, passt hervorragend ins visuelle Konzept der opulent gestalteten Science-Fiction Reihe, die satt mit Spezialeffekten, visuellen Effekten, Stunts und Masken um sich wirft. Ganz zu Beginn darf berechtigterweise befürchtet werden, die Inszenierung würde zu viel auf gespielt komisch und gespielt spannend, denn auf organisches Erleben setzen. Der Film nimmt jedoch bald einen Kurs auf, der das Mindestmaß des notwendigen Ernstes nicht länger vermissen lässt und es schafft – seiner Tradition treu bleibend – sogar ein wenig zu rühren.

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Josh Brolin als Ks frühe Verkörperung wird umsorgt von Alice Eve.

MEN IN BLACK 3 bietet im Grunde wirklich nichts Neues, was nicht nur am Thema Zeitreise liegt. Dafür besinnt er sich aber auf seine Ursprünge, rückt die legendäre Figur des K ins Zentrum und sorgt bis auf sporadischen Leerlauf für gute Unterhaltung. Der Film eignet sich zudem bestens zum mehrmals Schauen, denn obwohl er den Zuschauer 105 Minuten packt, fühlt man sich bald darauf schon wieder wie neuralisiert. Ein paar Details wurden im MIB Universum allerdings rückwirkend, nachhaltig und unvergesslich verändert, was für die Qualität des Drehbuchs spricht. Wer nicht schwindelfrei ist, wird sich vielleicht eher an Will Smith auf dem Chrysler Building erinnern, in Vertigo-3D, bei seinem Sprung in die 60s, in die Erinnerung und somit entgegen der Fahrtrichtung jedwedes Blitzdingsgebumses…

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Der Master of Desaster: Will Smith mags turbulent.

Ähnliche Filme:

MIB 1 und 2

Information:

Orig. Titel: MIB³

USA 2012

Dauer: 105 Minuten

FSK: 12

Regie: Barry Sonnenfeld

Drehbuch: Etan Cohen, David Koepp, Jeff Nathanson, Michael Soccio

Basierend auf dem Malibu Comic von Lowell Cunningham

DoP: Bill Pope

Musik: Danny Elfman

Darsteller: Will Smith, Tommy Lee Jones, Emma Thompson, Josh Brolin, Alice Eve, Bill Hader, Nicole Scherzinger, Jemaine Clement, Rip Torn, Michael Stuhlbarg, Yuri Lowenthal, Joseph R. Gannascoli, Joe Urban, Michael Chernus, Kevin Covais

Genre: Komödie, Science-Fiction

Im Kino: 24.05.2012

Im Web:

Men in Black 3 in der IMDb

Bilder und Trailer zur Filmkritik von Men in Black 3 auf der offiziellen Website

Copyright Bilder und Trailer: Sony

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