Emotionslose Auftragskilleraction nach dem Klassiker KALTER HAUCH mit Jason Statham als Charles Bronson’s Nachfolger, die auch durch Donald Sutherland nicht zum Agententhriller wird.
Arthur Bishop (Jason Statham) hat im Laufe seiner Jahre als Auftragskiller derart viel Erfahrung gesammelt, dass seine Art Menschen ins Jenseits zu befördern wahrlich zum Staunen veranlasst – auch deswegen, weil nicht immer alles Sinn macht. Um der nicht immer gewährleisteten Nachvollziehbarkeit des Erzählten zu entgehen, ist der Film eher elliptisch angelegt, im Handlungsfluss ebenso wie in emotionalen Dingen. Deswegen spielt es auch keine Rolle, für wen Bishop arbeitet und stets wenn der Film nicht weiter weiß, wird eine weitere Sequenz zeitraffender Bilder mit vereinnahmenden Liedern abgefeuert, die jedoch im Vakuum verebben. Irgendwie passt das auch zum Mechanic, dem Auftragskiller der wie ein Uhrwerk arbeitet und keine Emotionen kennt. Leider bleiben aber für den Zuschauer genauso wenig Gefühle übrig, noch nicht einmal eine etwaige Schockiertheit über die Abgebrühtheit der Akteure. Stattdessen zerfließt die Mechaniker Metapher im braven Aufsagen auswendig gelernter Phrasen. Nicht minder gekünstelt wirkt die den Killern so oft unterstellte Kultiviertheit und ihre pedantische Präzision, hier versinnbildlicht durch Schublehre und Plattenspieler, die in Jason Stathams starken Händen nicht über Requisitenstatus hinauskommen.
Dabei ist der Film ansehnlich inszeniert, ordentlich gespielt und auch die Story hat Zugkraft. Regisseur Simon West fügt all das aber zu einem Etwas zusammen, das nicht nur das Adjektiv kalt, sondern auch den Hauch, als nur die Ahnung von Berührung vermittelnd, verdient hätte. Bishop wird beauftragt seinen Mentor (Donald Sutherland) zu beseitigen. An dessen Grab stößt er auf den zurückgebliebenen Sohn (Ben Foster), den er fortan in die Lehre nimmt. Warum genau er das tut, lässt der Film wie vieles andere auch im Dunkeln und vielleicht ist hiermit schon das Hauptproblem genannt: Desinteresse. Alles läuft einfach nur ab. Beiden Hauptfiguren fehlt entweder der Unterbau oder die Überzeugungskraft, was dazu führt, dass sie weder ernsthaft in Bedrängnis kommen noch aufdringlich werden. Das traurigste Los hat wohl Tony Goldwyn mit der Rolle des Dean Sanderson gezogen, einer farblosen, durchschaubaren, unnötigen und vom Original abweichenden Gestalt, welche die Qualität des Films deutlich herabstuft.
Die Drehbuchautoren Wenk und Carlino haben sich durchaus einiges einfallen lassen und den Film modern weitergedacht. Dieser Umschrift fiel aber die ruhige und markante Kantigkeit des Originals vollkommen zum Opfer, was vermutlich das einzig Gute des Filmes war. Statham sieht nicht aus wie ein Mechaniker, Präzisionswerkzeuge passen nicht zum ihm, sein Gesicht gibt noch nicht einmal vor kontrolliert zu sein und eine Strickjacke lässt seine Muskeln keinesfalls gesetzt erscheinen. Am Ende präsentiert sich der Film wie die vollkommen überflüssigen Sexszenen, die er bietet: Schnell zum Punkt kommen und raus bevor es ernst wird.
Ähnliche Filme:
Kalter Hauch
Information:
USA, 2011
Dauer: 93 Minuten
Regie: Simon West
Drehbuch: Richard Wenk, Lewis John Carlino
DoP: Eric Schmidt-Mohan
Musik: Mark Isham
Darsteller: Jason Statham, Ben Foster, Donald Sutherland, Tony Goldwyn, Liam Ferguson, Jeff Chase, Christa Campbell
Genre: Action, Profikiller
Im Kino ab: 07.04.2011
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