Höllenritt mit heißen Schlitten: Nicolas Cage in seinem Element
DRIVE ANGRY ist die Art von Unterhaltung, die sich männliche Jugendliche Wünschen, wenn Autos und Schießereien allein zu langweilig werden. Nicolas Cage alias Milton ist in diesem Streifen eine echte Ausgeburt der Hölle und zudem stinksauer auf ein paar ganz üble Jungs, mit denen er eine Rechnung offen hat. Dass diese sich mit Pentagrammen schmücken und zu Satan beten, verschleiert nur dürftig ihre Herkunft aus niederer Provenienz zweitklassiger Actionmovies. Aber wenigstens eine Lichtgestalt findet sich in DRIVE ANGRY: William Fichtner gibt den Buchhalter der Hölle, einen mit wahrlich bemerkenswerten Talenten ausgestatteten Übermenschen, dessen Aufgabe es ist, den abtrünnigen Milton wieder zurück über den Hades zu lotsen. Des Buchhalters größter Trumpf ist seine fast makellose und von Fichtner spielend zur Schau gestellte Coolness. Damit das ganze auch genügend Wumms bekommt, dürfen durchzugsstarke Wagen und Schießeisen mit ordentlichem Rückstoß selbstverständlich nicht fehlen.
Als ihn seine Tochter am dringendsten brauchte, war Milton verhindert, denn er saß in der Hölle. Als er sich aber nun von dort aus mit ansehen muss, wie der teufelsanbetende Mörder seiner Tochter auch noch sein Enkelkind opfern will, schnappt sich Milton einen Dodge und richtet ein Massaker unter den Ungläubigen an. Jedoch läuft ihm die Zeit davon und neben dem Wächter der Hölle kleben ihm auch noch jede Menge Polizisten am Allerwertesten. Zum Glück bietet ihm die sexy Blondine Piper (Amber Heard) schlagkräftige Unterstützung an, wobei man sich bis zuletzt fragt, welches Drehbuchschreiberhirn eine derart ironielose Gestalt entsinnen konnte. Dazu passend wird klischeehafter Tratsch unter der Gürtellinie geboten, der sich aber, sobald der Sex eindeutig wird, im Nu der Action unterordnet. Autoverfolgungen werden zum Titel passend reichlich geboten, jedoch muten sie irgendwie antiquiert an und erinner sogar ein wenig an frühe James Bond oder Burt Reynolds Filme. Im Großen und Ganzen darf man DRIVE ANGRY wohl nicht zu ernst nehmen, dann pegeln sich nicht wenige Szenen zwischen amüsant bis belustigend ein.
Information:
USA 2011
Dauer: 104 Minuten
Regie: Patrick Lussier
Drehbuch: Todd Farmer, Patrick Lussier
DoP: Brian Pearson
Darsteller: Amber Heard, Billy Burke, Charlotte Ross, Christa Campbell, David Morse, Jack Mcgee, Joe Chrest, Katy Mixon, Nicolas Cage, William Fichtner
Genre: Action
Im Kino ab: 24.02.2011
Im Web:
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