Attack the Block (2011)

Attack the BlockLeuchtendes Aliengebiss, Samuraischwert und Baseballschläger: Ghettokids im Kampf gegen Außerirdische – und die Polizei.

Die Gruppe halb starker und voll krimineller Jugendlicher um Anführer Moses (John Boyega) ist gerade dabei Sam (Jodie Whittaker) zu überfallen, als ein intergalaktischer Vorfall dem Treiben ein Ende setzt. Not amused stürzt sich Moses auf das tierähnliche Wesen, das ihm hässliche Schrammen im Gesicht verpasst hat. Eine folgenschwere Entscheidung, denn wo die Bande der unter sechzehnjährigen mit dem einzelnen Vorboten nicht menschlicher Existenz noch leichtes Spiel hatte, erwartet ihre kindlichen Waffen bald ein ganzes Feuerwerk bärenartiger Monsterbeißer, die nun ihrerseits not amused sind.

Im Vergleich zu SHAUN OF THE DEAD ist die monströse Bedrohung diesmal deutlich flotter auf den Beinen, wenngleich nicht immer intelligenter. Erheiternde Körperdeformation ist jedoch nicht die Stärke von ATTACK THE BLOCK, der dafür aber mit hohem Tempo und elektronischem Hip Hop einheizt. Schließlich ergibt sich aus dem ganzen Tohuwabohu bald eine Geschichte mit Hand und Fuß, ob die Aliens jedoch wirklich von der Regierung gesandt wurden, um den Kriminellen im Block den Garaus zu machen, bleibt fraglich. Unbestritten jedoch kritisiert der Film die fehlende Weitsicht von staatlicher Seite, die keinerlei Verständnis für jugendliche Unbekümmertheit und soziale Missstände zu haben scheint – ja noch nicht einmal Alien Jäger zu würdigen weiß.

Der „Will Smith ich hau dem Alien auf die Fresse“ Humor aus INDEPENDENCE DAY war vielleicht der Ausgangspunkt für

Attack the Block Ninja Bild
Beschützt seine Leute: Gangsta Ninja Moses

ATTACK THE BLOCK, das allein reicht jedoch nicht, um einen Film zu füllen. Deswegen nehmen die jungen Helden des Regisseurs Joe Cornish ihren Auftrag und sich selbst ziemlich ernst – was vielleicht eine Grundbedingung der Komödie ist. John Boyega schafft es den Kleingangster Moses überzeugend bedrohlich zu spielen, fernab der typischen Überzeichnung amerikanischer Komödien. Das rettet dem Film nicht nur den Spaß, es beschert ihm zusätzlich Substanz in Form echter Gefühle, denn auch Moses darf im Laufe des Filmes zu einem normalen Jungen werden, der nur alles richtig machen will. Folglich spielt sich hinter der überdrehten Horror-Kinder-Helden-Fantasie noch ein echtes Drama mit kritischen Untertönen ab.

Attack the Block Frost Bild
Zugkräftige Nebenrolle: Nick Frost als Drogendealer

Leider liegt der Großteil des Humors von ATTACKTHE BLOCK weniger in situativer Komik, als in frechen Sprüchen. Aber auch die sympathisch mangelhafte Ausstattung erfreut – oder der Gedanke an die armen Schauspieler im Alien Kostüm. Zum Glück leidet der Horrorthrill nicht darunter, so dass in Spannung verkrampfte Finger auch dazugehören. Berechtigterweise kann so etwas eine Horrorkomödie genannt werden, sogar eine gelungene, aber totlachen kann man sich auch hier nicht. Eher schon wird man nachdenklich gestimmt, durch ein Herz offenlegendes Ende.

Ähnliche Filme:

Shaun of the Dead, Boyz n the Hood

Information:

Großbritannien 2011

Dauer: 88 Minuten

Regie: Joe Cornish

Drehbuch: Joe Cornish

DoP: Thomas Townend

Musik: Steven Price

Darsteller: Nick Frost, Jodie Whittaker, Luke Treadaway, John Boyega, Adam Leese, Joey Ansah, Flaminia Cinque, Chris Wilson, Alex Esmail, Terry Notary, Paige Meade, Lee Nicholas Harris

Genre: Komödie, Horror, Drama

Im Kino: 22.09.2011

Im Web:

Attack the Block in der IMDb

Bilder und Trailer zur Filmkritik von Attack the Block auf der offiziellen Website 

Copyright Bilder und Trailer: Capelight Pictures

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