Monsters (2010)

monsters

4

Man darf hoffen bis zum Ende, aber passieren tut nichts, obwohl so allerhand geschieht. Nur reißt nichts mit, hat nichts einen tieferen Sinn oder geht unter die Haut. Stattdessen hält sich MONSTERS mit Belanglosigkeiten auf und wird so selbst belanglos.

Der Kriegsfotograf, respektive Monsterfotograf Andrew Kaulder (Scoot McNairy) befindet sich in Mexiko, denn er soll Bilder von den Monstern und ihrer Zerstörung liefern. Die Monster, das sind Aliens die aussehen wie haushohe, wandelnde und leuchtende Köpfe von Davy Jones, des Kapitäns der Flying Dutchman aus FLUCH DER KARIBIK, mit jeder Menge Tentakeln natürlich. Kaulder erhält von seinem Chef den Auftrag, seine sich ebenfalls in Mexiko befindliche Tochter Sam (Whitney Able) nach Hause zu bringen. Dumm nur, dass zwischen Mexiko und den USA eine von Aliens infizierte Zone liegt.

Die Zeit vertreiben sich Andrew und Sam mit Gesprächen, weil sonst ein wenig die Handlung fehlt. Dabei gehört das Pinkeln-Gehen der Hauptdarstellerinnen schon zu den guten Momenten. Die Stimmung zwischen den beiden ist merkwürdig konstruiert und man fragt sich, ob das an den Schauspielern liegt, wie z.B. wenn Andrew versucht mit Sam anzubandeln und voll daneben schlägt, oder wohl doch eher am Buch, das nicht so recht weiß, wie die beiden miteinander umgehen sollen – ganz so, wie wirkliche Menschen es eben auch nicht wissen würden. Diese stockende und leicht verkorkst wirkende Authentizität wird immerhin konsequent durchgehalten und findet sich ganz stark in der Kameraarbeit wieder. Fast jede Szene wird mit dokumentarisch anmutendem Schnittmaterial gefüllt – wenn sie nicht gar ganz dokumentarisch entstand-, vielleicht auch in Ermangelung von Drehzeit oder  besserer Ideen. Dazu versteckt und duckt sich die viel bewegte Kamera oftmals von den sprechenden Protagonisten weg, nimmt sie über Ecken und Kanten aufs Korn und erweckt tendenziell immer das Gefühl, als wollte sie am liebsten die Hand vor die Linse halten. Leider wird aus dieser Haltung nichts generiert, es ist einfach so. Vielleicht hat sich Regisseur Gareth Edwards mit Regie, Drehbuch, Kamera und Visual Effecst doch zuviel zugemutet.

„Hast du irgendwelche Haustiere?“ wird einmal gefragt. „Nein, leider nicht“, kommt es zurück. „Du hast keine Haustiere?“ „Nein, mein Verlobter ist Allergiker.“ „Oh Mann, das ist ja krass!“. Keine Frage, auch das Banale kann entzücken, muss es aber nicht. MONSTERS ist sehr banal und wenig entzückend. Der Hauptdarsteller bekommt in seinen Lebenslauf noch einen Sohn, den er nie sieht, die Hauptdarstellerin einen Verband an den Arm, der nichts verbindet –  nur das gibt leider nicht mehr Tiefe. Einen schalen Geschmack hinterlässt auch die Art, wie der Film mit amerikanischem Patriotismus  umgeht. Einerseits nimmt Amerika wieder die Vorreiterstellung  im Kampf gegen die Aliens ein und zeichnet sich wie immer durch Superlativen aus.  Dann wird aber die Angst der Amerikaner kritisiert, die sich immer nur einigeln und von der Außenwelt abschotten wollten, was einem Seitenhieb auf den Kampf gegen den Terror gleicht. Als dieser wie immer im Gespräch durchexplizierte Seitenhieb dann aber verbildlicht werden soll, verfällt Regisseur Edwards vollkommen ins Plakative.

Zwar keimt ganz am Ende noch einmal die Hoffnung auf, der Film könnte überraschend wenden, denn endlich kommen die hübschen Monster voll ins Bild, aber man entschließt sich dann doch für den vollkommenen Kitsch.

Bilder und Trailer zur Filmkritik von MONSTERS:

Trailer Monsters

Informationen:

Jahr: 2010

Regie: Gareth Edwards

Writer: Gareth Edwards

Darsteller: Scoot McNairy, Whitney Able

Genre: Scifi

Kinostart:09.12.2010

Monsters im Web:

Monsters in der IMDb


Kinotrailer von Filmtrailer.com

Nach oben scrollen