Es beginnt wie eine saukomische Parodie auf Horrorfilme und geht dann immer weiter Richtung Splatterkomik, ehe es als absurder Ulk verflacht.
Der Titel lässt schon erahnen, was das für distinguierte Helden sind, die es da mit dem Bösen aufnehmen wollen. Und so sehen die beiden dann auch aus, wenngleich sie durchaus Qualitäten besitzen. Die armen „Dorfdeppen“ Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) kommen eigentlich nur, um Urlaub zu machen an ihrem Waldhäuschen am See, doch bald schon geraten sie ins Visier der unberechenbaren und gemeinen Collegekids, die unweit der Hütte ihre Zelte aufschlagen. Welche der beide Parteien dabei mehr Angst vor der anderen hat lässt sich schwer sagen, suspekt sind sie sich jedenfalls beide von Anfang an und so nimmt der Spaß seinen Lauf.
Die Collegekids zeichnet der Film dabei nach der übertriebenen Schablone für dämliche Teenager, die ansonsten in Sketchen oder Filmen wie BEILIGHT ihre Anwendung findet. Auf der anderen Seite haben Tucker und Dale als Trottelduo ebenfalls mit rollentypischem Geplänkel zu kämpfen. Die beiden Schauspieler bringen aber genügend Substanz mit, um der allzu dämlichen Komik zu widerstehen. So entstehen trotz der schlecht angelegten Teenagerfiguren und übertriebenem Slapstick einige sehr witzige Szenen, die ihre Komik vor allem daraus schöpfen, dass die Helden es schaffen in die genreverkehrte Opferrolle zu gelangen, ohne sich vollkommen dumm zu stellen.
Die Spielsachen des Films reichen von Taschenmesser und Speer hin zu Machete, Motorsäge, Kreissäge und Nagelmaschine. Ein kleines Highlight ist freilich der Häcksler, dessen Einsatz man schon insgeheim herbeiwünscht. Da wundert es kaum noch, dass viele Figuren so appetitlos konstruiert sind, ist ihr Hauptzweck doch schließlich das Verderben des Appetits durch physische Dekonstruktion. Irgendwann jedoch fällt TUCKER AND DALE VS EVIL nichts neues mehr ein und anstatt, dass sich die Höhepunkte und Lacher die Hand reichen, erreichen viele Szenen bestenfalls ein müdes Lächeln, was neben der Performance der jungen Schauspieler auch der Inszenierung von Regisseur Eli Craig geschuldet ist. Die Absurdität, in welche sich die Story alsdann verstrickt, reißt nicht mehr hin und es bleibt nurmehr das unspektakuläre Ende abzuwarten.
Schade, denn die Idee war wirklich schön und nach den ersten Minuten war die Hoffnung groß. Dennoch unterhält der Film über weite Strecken und da es viel schwieriger ist das Publikum herzhaft zum Lachen zu bringen als sie zu deprimieren: Kein schlechter Film.
Information:
Titel: Tucker and Dale vs Evil
Kanada 2010
Dauer: 89 Minuten
Regie: Eli Craig
Drehbuch: Eli Craig, Morgan Jurgenson
DoP: David Geddes
Schnitt: Bridget Durnford
Darsteller: Tyler Labine, Alan Tudyk, Katrina Bowden, Jesse Moss, Philip Granger, Brandon Jay McLaren, Christie Laing, Chelan Simmons, Travis Nelson, Alex Arsenault, Adam Beauchesne
Im Kino ab: 10.02.2011
Im Web:
Tucker & Dale vs Evil in der IMDb