Takers (2010) | Filmkritik und Trailer

takersRasanter Bankräuber-Action Film, der sein Handwerk versteht, unabsichtlich zu verwirren weiß, keine Zeit mit unnötiger Dramaturgie oder Tiefgang verschwendet und vor allem durch die Musik punktet.

Der Film beginnt schon mit sehr cooler Musik und so viel sei verraten: Er hört auch so auf. Die Charaktere sind nicht minder cool, ebenso ihre Garderobe, ihre Sprache und die Settings, was dazu führt, dass der Kontrast stark darunter leidet. Aber um Personenzeichnung wird es diesem Geschwindigkeitsspektakel wohl auch nicht gehen und die anvisierte Klientel dürft zu einem Großteil männlich und zwischen 16 und 22 sein.

Aalglatte Profibanditen

TAKERS fährt nicht nur auf der selben Schiene wie THE ITALIEN JOB, er zitiert den Film explizit wie implizit. Dabei bleibt TAKERS aber kantiger, läuft weniger geschmeidig und hinterlässt zu guter Letzt ein Chaos, bei dem man sich fragen muss, worum es in dem Film eigentlich ging, abgesehen der Aufregung dabei gewesen zu sein. Ein Protagonist ist nicht auszumachen, wenngleich auf allen Seiten von Zeit zu Zeit Sympathien geweckt werde. So fiebert der Zuschauer mal mit dem Polizisten Duo, das den genialen Bankräubern auf der Spur ist, dann zittert er mit den Verbrechern, denen nicht nur die Polizei sondern auch ihr eignes Milieu im Nacken sitzt. Die große Überraschung über Intrige und Betrug bleibt jedoch aus und das einzig überraschende an TAKERS bleibt vielleicht, dass ihm eine Hauptrollen nicht sakrosankt sind. Dabei drückt er aber weder auf die Tränendrüse, noch wird er dadurch zu einem schmutzigen Film. Stattdessen stellt sich eher das Gefühl von berechnender Kälte ein, aalglatte Profibanditen eben.

Aber zur Sache: Sehr smarte aber auch sehr schwere Jungs sind geübt darin Banken auszunehmen. Ein Riesencoup steht ihnen bevor, doch zwei Polizisten sind ihnen auf der Spur. Auf beiden Seiten lassen private Konflikte die Spannung steigen, was auch nötig ist, denn die Ermittlungen schreiten rasch voran. Die Schnittfrequenz feuert dabei ähnlich heftig wie die automatischen Waffen, die sie zeigt. Die Kamera kann bei vielen beinharten Verfolgungsjagden kaum ruhig halten und ist auch in jeder anderen Szene, die irgendeine Art von emotional Spannung vermittel soll, massiv bewegt, wie das zahlreiche amerikanischen Serien inzwischen standardisiert haben. Heraus sticht aber immer wieder die stimmungsgebende Musik, die heftigste Unruhe verbreitet in Sequenzen, die andere Filme zum Verschnaufen verwenden, die reinhaut, wenn es krachen soll, analog zu MATRIX, die aber auch überrascht, wenn im entscheidenden Schusswechsel plötzlich zur Klassik gewechselt wird und die Verluste in epischer Zeitlupe verdaut werden müssen.

Extremsport pur

TAKERS ist ein Film, der mit Extremsport verglichen werden kann, und als solche Sportler verstehen sich wohl auch die Figuren. Ständig gehen sie an ihre physischen und psychischen Grenzen und sind nur dann zufrieden, wenn sie in dem Moment, wo der Adrenalin Pegel wieder fällt, noch am Leben sind. Es gibt nur eine Sorte Mensch und viel nachgedacht werden muss auch nicht, dazu bleibt auch wahrlich keine Zeit. Die Szenen zwischen der Action sind ordentlich gelöst, ein Meilenstein im Actionkino ist leider dennoch nicht gelungen.

Bilder und Trailer TAKERS

http://www.sonypictures.net/movies/takers/site/

Information

Regie: John Luessenhop

Darsteller: Chris Brown, Hayden Christensen, Idris Elba, Jay Hernandez, John Luessenhop, Matt Dillon, Michael Ealy, Paul Walker, Steve Harris, T.I., Troy Brenna, Zoë Saldaña

Genre: Action

Schulnote: -3
http://www.youtube.com/watch?v=eXrlTVOgAVo

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