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Kinofilme 2010
Alles was 2501 zu diesem Jahr zu bieten hat.
Fantastisch kombiniert: Sherlock Holmes wäre stolz auf seinen asiatischen Kung-Fu Kollegen, dessen Schlagfertigkeit und Logik es zudem mit Indiana Jones Abenteuerlust aufnimmt.
Ein großes Abenteuer und mindestens ebensoviel detektivische Finesse ziehen den Zuschauer in Tsui Harks DETECTIVE DEE UND DAS GEHEIMNIS DER PHANTOMFLAMMEN in ihren Bann. Von Anfang an wird hier versucht einen großen Film auf die Beine zu stellen, der sich nicht hinter einem Klassikern wie INDIANA JONES einreihen will. Kurz vor der Krönung der ersten chinesischen Kaiserin, ca. 700 nach Christus, ereignen sich mysteriöse Todesfälle um den Palast, was die Herrscherin (Carina Lau) dazu zwingt den Dissidenten . . . → Kritik: Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen (2010)
Geschüttelt und gerührt: Regisseur Monahan mixt seine skurrile Welt so lange, bis alles Hochprozentige verdunstet.
Zerrissen ist das richtige Wort für LONDON BOULEVARD, viel mehr noch als krass, schräg oder merkwürdig. Dabei muss nicht erst die Kritik am Film reißen, das besorgte der Regisseur mit seiner Zick Zack Inszenierung bereits selbst. Nichtssagend wie die gefühlt tausendfach kurz angespielten Rocksongs der 60er und flach wie das immer gleiche Pop Art Foto von Charlotte (Keira Knightley) präsentieren sich Handlungen wie Charaktere. Die Szenen reihen sich ebenso sprunghaft aneinander wie die abrupten Dialoge passieren, ja die gesamte Einheit von Raum, Zeit . . . → Kritik: London Boulevard (2010)
Puristischer und dennoch verspielter Kämpferfilm vor digitaler Papierkulisse. Im Leben geht es nicht nur ums Kämpfen? Doch. Bunraku ist die Essenz aller Jungsfilme und deswegen schon wieder massentauglich. Wir befinden uns in einer nicht näher definierten Zukunft nach der kriegerischen Apokalypse der modernen Welt. Sämtliche Feuerwaffen wurden vernichtet, um die verbliebenen Menschen vor dem eigenen Selbstzerstörungstrieb zu retten. Doch Ausbeutung und Unterdrückung gehen weiter. Nicola (Ron Perleman) der Holzfäller hat das Land in seiner Gewalt, unterstützt von einer Killerbande, die mit Schwertern und Fäusten tötet. Das Land ist hierbei nichts weiter als eine Ansammlung aus Pappmache und Papier, geformt . . . → Kritik: Bunraku (2010)
Begehren, Eifersucht, Liebe und Resignation: Historischer Kostümfilm mit schönen Menschen. Die Prinzessin von Montpensier ist so wunderschön, dass ihr jeder Mann verfällt. Doch wenn sie nicht schön sein soll, ist sie es auch nicht, was am überzeugenden Schauspiel ebenso liegt wie an einer ordentlichen Inszenierung. Trotzdem ist DIE PRINZESSIN VON MONTPENSIER mehr ein guter Fernsehfilm als ein historisches Kinospektakel. Die Fülle an Szenen und die gemächliche Verstrickung der handelnden Figuren in intrigante und emotional widerspenstige Machenschaften erinnern zwar an große Kostüm- und Liebesfilme. Jedoch ist der Film weder dramaturgisch zwingend noch technisch hochwertig genug, um die große Leinwand nachhaltig . . . → Kritik: Die Prinzessin von Montpensier (2010)
Dekonstruktion des Zusammenseins: Binoche spielt Kiarostamis Gedanken – weitsichtig, überraschend, schwer. Zwischen Original und Kopie pendelt Abbas Kiarostami‘s neuester Film DIE LIEBESFÄLSCHER. In dem vom Iraner gewohnt wortlastig inszenierten Werk treffen Juliette Binoche (ohne Namen) und James (William Shimell) aufeinander — geraten aneinander und bewegen sich aneinander vorbei. Die Handlung findet nahezu in Echtzeit statt, die Einstellungen stehen sehr lange und werden kaum unterschnitten, Geräusche und Musik fehlen oft gänzlich. Kiarostami sieht in den belanglosen und gerade zu Beginn auch extrem langwierigen Zwischenmomenten nicht weg, ebenso wenig, wie er die wichtigen Details gesondert aufs Korn nimmt. Das Leben als . . . → Kritik: Die Liebesfälscher (2010)
Kurzkritik: Töten für die Staatsräson: Robert Redford gemahnt der Verfassung und der Menschlichkeit – aber nicht eindringlich genug. Mit DIE LINCOLN VERSCHWÖRUNG bringt Robert Redford einen Film in die Kinos, der gut aussieht, ordentlich gemacht ist, Spannung erzeugt, gut mit den Emotionen haushaltet und zudem auf einer historisch wahren Begebenheit beruht. Dennoch wirkt das überwiegend als Gerichtsfilm angelegte Werk irgendwie veraltet, zu gemächlich und zu wenig mitreißend. Vom großen Abraham Lincoln ist ohnehin nicht viel zu sehen und das Eintauchen in die historische Geschichte erfolgt zu beliebig, als dass es den Film als Highlight auszeichnen könnte. Nachgegangen wird der . . . → Kritik: Die Lincoln Verschwörung (2010)
Historischer Agententhriller vor gelungener Film noir Kulisse wartet mit einem traumhaften Cast auf und besetzt dennoch falsch. Wie Berlin oder Casablanca, so ist auch Shanghai am Vorabend des Zweiten Weltkrieges ein knisternd heißes Pflaster und wie prädestiniert dafür, als Kulisse für spannende Filme mit viel Abenteuergehalt zu dienen. Fast als klassischen Film noir inszeniert Mikael Håfström eine groß angelegte Agentengeschichte zwischen den aufkommenden japanischen Besatzern, chinesischen Widerstandskämpfern, Nazis und den Shanghaier Triaden. Mittendrin ermittelt der amerikanische Spion Paul (John Cusack), der hofft einen Mord zu klären, indem er einer mysteriösen Frau folgt. Anna (Gong Li) ist jedoch nur . . . → Kritik: Shanghai (2010)
Hart, schnell, gefährlich: Easy Money zeigt schonungslos echt wirkende Kriminalität, die neben Gewalt und dem verfluchten Geld vor allem mit Angst zu tun hat. Filmtipp. Irgendwo in der Mittelschicht lässt EASY MONEY noch Menschen vermuten, die nicht ganz so sehr auf Geld fixiert sind, doch von denen wird nicht erzählt. Stattdessen bevölkert der auf einem Bestseller von Jens Lapidus basierende Film die Leinwand mit Kriminellen, sowohl ganz Unten als auch ganz Oben in der Gesellschaft. An beiden Enden ist jeder nur auf seinen Vorteil bedacht und die Niedertracht der feinen Gesellschaft steht der rohen Gewalt der Underdogs ums nichts . . . → Kritik: Easy Money – Spür die Angst (2010)
Netter Film voller Peinlichkeiten, Schamesröte und Charme, überzogen mit einer zarten Schokoladenmärchenglasur, die nur ab und an vom frechen Lächeln einer bezaubernden Hauptdarstellerin durchbrochen wird. Es ist einer dieser Filme, bei denen die Gefahr besteht, der Trailer hätte bereits alle Höhepunkte herausgepickt, weswegen auf den Film selbst getrost verzichtet werden kann. Tatsächlich aber bleibt der Film sehenswert, wenngleich sein Herz bereits offen liegt. Aber wie der Trailer, so wirft auch der Film seine beiden hochsensiblen Akteure gleich zu Begin in die peinliche Romanze, Spannung erzeugt ohnehin mehr das Wie als das Was und davon gibt es jede Menge. Besonders . . . → Kritik: Die Anonymen Romantiker (2010)
Liebe im richtigen Leben: Einfach, charmant, schmerzvoll, zum Scheitern verurteilt. BLUE VALENTINE ist kein Film sondern ein Erlebnis, so echt, verstörend und sinnlos wie das Leben selbst. Keine große Geschichte, sondern Tragik ohne Dramatik, die das Gesicht in versöhnlicher Trauer zur Ausdruckslosigkeit entspannt. Besonderer Film. Oft sitzt die Kamera auf einem Stativ, irgendwo im Raum, und klebt die Bilder mit sehr langer Brennweite an die Gesichter von Dean (Ryan Gosling) und Cindy (Michelle Williams), indem sie versucht ihre Bewegungen und Gänge mit zu schwenken. Wie ein den Kopf renkender Beobachter, der auf dem Sofa sitzt und sich alles ganz genau ansieht, aber dennoch nicht näher tritt oder eingreift . . . → Kritik: Blue Valentine (2010)
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