Gewinnendes Lächeln und große Zähne: Collin Farrell spielt Katz und Maus.
Mit freudiger Musik und zumindest zu Beginn noch spektakulären, dreidimensionalen Bildern wird man in FRIGHT NIGHT in eine geordnete Vorstadt von Las Vegas am Rande der Wüste gesetzt. Getrübt wird die Stimmung durch die ewig hübschen Gesichter der immer gleich langweilig agierenden amerikanischen High School Kids. Einzig für Ed (Christopher Mintz-Plasse) hat sich das Drehbuch einen Außenseiter-Nerd ausgedacht, der erfreulich anders daherkommt. Mit weniger freudiger Erwartung als der Zuschauer, fiebert dieser dem Auftauchen von Jerry (Colin Farrell) entgegen, den er bereits seit geraumer Zeit beobachtet. Zum Glück lässt ihn aber sein bester Freund Charley (Anton Yelchin) im Stich und so kann der Vorstadtvampir Jerry die dämlich heile Welt amerikanischer Highschoolfilme bald in Stücke reißen. Irgendwann erkennt auch Charly, dass sein Freund Ed kein Spinner war und sein Nachbar Jerry tatsächlich Menschen trinkt, doch glauben will ihm keiner. Seine besten Momente entfaltet das Remake FRIGHT NIGHT, wenn Colin Farrell voll strotzendem Selbstbewusstsein seine Opfer einkreist und mit deren Ahnungen Katz und Maus spielt – was er sichtlich genießt. Dieses böse Schauspiel gegen amerikanische Klischees weiß durchaus zu erheitern, damit es aber nicht zu komisch wird, weicht Farrell’s Bubengesicht in den schlimmen Momenten einer mit Zähnen gespickten Fratze, die komischerweise an John Travolta erinnert. Jerry ist schließlich gar kein unpassender Name für einen, der seine Gegner gekonnt an der Nase herumführt, aber als Charley nicht nur von seiner Freundin Amy (Imogen Poots), sondern auch noch vom Bühnenclown Peter (David Tennant)
Schützenhilfe erfährt, hat er wenigstens den Hauch einer Chance.
Wären die Titel, wie neuerdings bei 3D Filmen üblichen, nicht so kunstvoll in Szene gesetzt worden, hätte man sich für diesen Film die dritte Dimension auch sparen können. Unüblich und eigentlich angenehm überraschend ist hingegen der Umstand, dass hier Dunkelheit auch wirklich dunkel ist. Jedoch fordert der Polfilter der 3D Brille ebenfalls seinen Lichttribut und unterm Strich muss man bei FRIGHT NIGHT stellenweise schon sehr genau hinsehen, um überhaupt zu sehen. Außer Farrell‘s gelassener Überlegenheit, gibt es beim Schauspiel nicht viel Erwähnenswertes. Yelchin gibt sich wie schon in STAR TREK schüchtern vertrottelt und Imogen Poots wird nicht viel abverlangt – außer Schönsein vielleicht, und das macht sie einmal mehr recht überzeugend. Der Plot entwickelt sich
durchaus überraschend, die Stimmung schwankt zwischen angespanntem Horror und freudiger Zerstörungslust, ab und an drängt sich auch die Teenagerromanze nach vorn. Obwohl der Film bis auf die viel zu unbewegte und unbewegende Autoszene (siehe Trailer) wenig falsch macht, wirken die zu oft gesehenen Elemente des Vampir Genres wenig mitreißend. Trotzdem kann der Film gut unterhalten, erheitern und auf die Folter spannen. Nach dem Ende bleibt aber nichts weiter im Kopf als der gelungene Soundtrack und die Frage, warum es Regisseur Craig Gillespie so wichtig ist, den Vampir einen Apfel essen zu lassen, dass er dieses Element gleich aus dem Originalfilm von 1985 übernimmt.
Ähnliche Filme:
Fright Night 1985
Information:
USA, Indien 2011
Dauer: 106 Minuten
Regie: Craig Gillespie
Drehbuch: Marti Noxon (Drehbuch) Tom Holland (Geschichte/Film)
DoP: Javier Aguirresarobe
Musik: Ramin Djawadi
Darsteller: Anton Yelchin, Colin Farrell, Toni Collette, David Tennant, Imogen Poots, Christopher Mintz-Plasse
Genre: Horror, Komödie, Teenagerfilm
Im Kino: 06.10.2011
Im Web:
Bilder und Trailer zur Filmkritik von Fright Night auf der offiziellen Website
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