Rough Reality: Smarter Cast in hartem Thriller.
SAFE HOUSE steht ganz in der Tradition der BOURNE Thriller: Atemlose und intrigante Action in einer pausenlosen Jagd durchs Agentenmilieu. Anders als bei der Hatz auf Jason Bourne ist der Schauplatz hier jedoch ziemlich festgelegt: Kapstadt- Südafrika. Sehr zum Leidwesen von Matt (Ryan Reynolds), der hier für ein Safehouse des CIA zuständig ist. Das ist sowohl ein Zufluchtsort für Agenten, als auch ein von außen kaum zu überwachender, rechtsfreier Raum für die schmutzigen Machenschaften des Geheimdienstes. In Kapstadt jedoch herrscht Flaute und Matt sitzt schon länger als für seine Karriere förderlich in der leeren Wohnung fest. Bis Tobin Frost (Denzel Washington) in der Stadt eintrifft..
Eigentlich müsste SAFE HOUSE nicht schlechter sein als jene Filme, an denen er sich orientiert. Aber genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Woran er sich orientiert ist pausenlose, knallharte Bewegung voller Verfolgungsjagden, Schiesserein und Faustkämpfen, gefilmt mit vor Nervosität und Aufregung zappelnder Kamera in zerberstenden Kulissen voll fieser Charaktere und desillusionierter Menschlichkeit. Aber all das passt nur bedingt zur Geschichte von SAFE HOUSE, es passt nur wenig zum feinen Gesicht von Ryan Reynolds und es passt rein gar nicht zum Spiel von Denzel Washington, dessen aufgesetzte Coolness dieser rough reality nicht im geringsten entspricht. Dennoch gelingt Regisseur Daniel Espinose (EASY MONEY) ein mitreißender, guter Film, dem es nur leider etwas an Originalität mangelt.
Die Kampf-Choreographien des Films sind eher durchschnittlich, dafür formieren die Bürohengste mit Vera Farmiga, Brendan Gleeson und Sam Shepard eine exzellente „zweite Garnitur“ im Hintergrund. Von deren Seite erfährt der CIA Neuling Matt mehr Druck als Unterstützung – und dann gibt es da vermutlich noch einen Maulwurf. Ryan Reynolds, aus Angst taumelnd und voller wütender Entschlossenheit, überzeugt durchaus, als er sich dem CIA Verräter Frost in den Weg stellt. Denzel Washington als psychologisch geschulter Frost wiederum findet Gefallen am Nasführen seiner Gegner – und nervt bisweilen mit einer Selbstsicherheit, die robotisch an Schurken vergangene Filmjahrzehnte und Comic Figuren erinnert. Hätte das Augenmerk der Inszenierung mehr auf dem Spiel dieser beiden Figuren gelegen, anstatt zwanghaft an den Bildern zu rütteln, dann wäre aus SAFE HOUSE mehr geworden. Immerhin erwarten den Zuschauer trotz allem einige tolle Wendungen, wenngleich der Film nicht ganz so unvorhersehbar ist, wie er glaubt. Fazit: Spannende Agenten-Thriller-Action.
Ähnliche Filme:
BOURNE Filme
Information:
USA, Südafrika 2012
Dauer: 115 Minuten
FSK: 16
Regie: Daniel Espinosa
Drehbuch: David Guggenheim
DoP: Oliver Wood
Musik: Ramin Djawadi
Darsteller: Ryan Reynolds, Denzel Washington, Sam Shepard,Vera Farmiga, Brendan Gleeson, Jake McLaughlin, Joel Kinnaman, Robert Patrick, Liam Cunningham,Sebastian Roché, Rubén Blades, Tanit Phoenix,Stephen Bishop
Genre: Action, Thriller, Agenten
Im Kino: 23.02.2012
Im Web:
Bilder und Trailer zur Kritik von Safe House auf der offiziellen Website
Copyright Bilder und Trailer: Universal Pictures