R.E.D. – Älter. Härter. Besser (2010)

R.E.D.Nettes Unterhaltungskino aus Hollywood mit komödiantischer Action, gealterten Stars und „Groschenromantik“.

Schon in SPACE COWBOYS wurden die alten, harten Jungs ausgepackt und zu einer schlagkräftigen Truppe zusammengeführt, für einen Trip ins All. R.E.D. dagegen springt mit jeder Menge Waffen und Explosionen voll auf den Geheimagenten, CIA, Profikiller und Spezialkommandos Zug, mit seinem 55 Jahre alten Helden Frank (Bruce Willis) und seinen nicht minder betagten Freunden Marvin (John Malkovich, 57), Joe (Morgan Freeman, 73) und Victoria (Helen Mirren, 65). Dabei beginnt alles erst so harmlos wie eine dieser Meg Ryan Romanzen, mutiert aber bald zu einer Geheimagenten Abenteuerkomödie ähnlich TRUE LIES und versucht dann thematisch doch tiefer zu greifen als der Groschenroman, der der Film selbst ungeniert vorgibt zu sein. Am Ende bleibt er aber genau das, mit einem zwinkernden Auge der Selbstreflexion vielleicht, oder einem verschmitzten Mundwinkel von Willis, der über seine eigene Rolle zu schmunzeln scheint.

Frank kommt mit seinem Leben nach dem Ausscheiden aus dem Geheimdienst nicht so gut klar. Die häufigen Anrufe bei seiner Sachbearbeiterin der Rentenversicherung trösten ihn immerhin ein wenig über seine Leere hinweg.  Als er jedoch unerwartet Ziel eines Anschlags wird, steht seine Telefonfreundschaft plötzlich ebenfalls auf der Abschussliste. Frank hat fortan alle Hände voll zu tun, sie zu beschützen und dabei herauszufinden, wer hinter der Sache steckt. Zum Glück hat er Freunde, die ihm dabei helfen, wobei der skurrilste Typ von allen wieder einmal von John Malkovich verkörpert wird, dessen Gesicht kaum jemand einen ausgewogenen Charakter zugestehen will.

Von Computereffekten ist nicht viel zu sehen, stattdessen hagelt es Patronenhülsen und Granaten aller Couleur; ganz die alte Schule eben. Seinem härtesten Kontrahenten Cooper (Karl Urban) von der CIA tritt Frank dabei mit bloßen Fäusten entgegen, bis das Blut fließt. Dabei ist der Film alles andere als blutrünstig und wenn ein Fiesling wirklich sterben muss, dann geschieht dies entweder recht dezent oder aber der Schurke fliegt gleich mit viel Getöse, Explosion und Knall durch die Luft, wie bei einem Feuerwerk. Dabei wechseln die Actionszenen gekonnt mit emotionaler Groschenromantik und einfallsreicher Handlungsweiterleitung. Zwar wirft die Story die ein oder andere Frage auf, dies tut dem Unterhaltungsspektakel aber keinen Abbruch, denn ein Agententhriller ist R.E.D. wahrlich nicht. An ein Comic erinnert der Film aber ebensowenig, ganz wie der Groschenroman, der auch irgendwo zwischen Roman und Comic steht.

Information:

Originaltitel: Red

USA 2010

Dauer: 111 Minuten

Regie: Robert Schwentke

Drehbuch: Erich Hoeber, Jon Hoeber

DoP: Florian Ballhaus

Schnitt: Thom Noble

Darsteller: Bruce Willis, Mary-Louise Parker, Karl Urban, John Malkovich, Morgan Freeman, Helen Mirren, Brian Cox, Rebecca Pidgeong

Im Kino ab: 28.10.2010

Im Web:

R.E.D. in der IMDb

Bilder und Trailer zur Filmkritik von R.E.D. auf der offiziellen Website


Kinotrailer von Filmtrailer.com

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