Geschlechterkampf: Männer, Frauen, Klischees, Komödie – naja.
Steve Harveys Ratgeberbuch “Act Like a Lady, Think Like a Man” steht im Zentrum dieser auf Hochglanz polierten Geschlechterkomödie, in welcher eine Gruppe Frauen eine Gruppe Männer zu vernünftigen Partnern machen will. Dabei tritt Harvey selbst als Talkshowgast mehrmals im Film in Erscheinung und betreibt so freilich eine ordentliche Promotion für sein Werk. Was die Story des Films dann abhandelt sind ungeschminkte (Ratgeber-)Stereotypen vom Mamasöhnchen bis zum Aufreißer, die dank Harveys Schützenhilfe alsbald mächtig von ihren Freundinnen in die Enge getrieben werden. Solange, bis sie herausfinden woher der Wind weht, was zu einem kalkulierten Zweitschlag führt. Nebenbei schleicht sich eine sachte Romantik aufs Schlachtfeld, die stets von intriganten Manövern, neuen Enthüllungen und schamlosen Lügen bedroht wird.
Regisseur Tim Story gelingt mit DENK WIE EIN MANN kein wirklich guter Film, ärgern muss man sich aber dennoch nicht beim oft gesehenen und meist in Gruppen ausgetragenen Geschlechterkampf. Die Ästhetik des Films ist ebenso makellos wie unnahbar, über weite Strecken gilt dies leider auch für die Vielzahl er abgerufenen Rollen. Durch die Stereotypenkonformität kommen die Figuren erst gegen Ende als Charaktere ins Spiel, das Katz-und-Maus-Spiel davor bleibt vorhersehbar amüsant aber ohne jegliche Originalität. Einzig der Umstand, dass in diesem Film nur ein (quoten-)weißer Schauspieler agiert, führt zu einer ungewohnten Belustigung.
Konkret trifft Michael Ealy als abgebrannter Träumer auf eine knallhart von Taraji P. Henson gespielte Karrierefrau, der kindische Jeremy (Jerry Ferrara) versucht sich dauerhaft seine von Gabrielle Union gespielte Freundin auf Distanz zu halten, Regina Hall hat als alleinerziehende Mutter mit dem Mamasöhnchen Terrence Jenkins zu kämpfen und Aufreißer Romany Malco darf sich an Meagan Good die Zähne ausbeißen. An den Darstellern gibt es nicht das Geringste auszusetzen, die auflistende Art des Drehbuchs aber und eine Inszenierung, die es nicht wagt das exemplifizierende Ratgeberbuch zum wirklichen Leben zu erwecken, führen zu einem nur gewöhnlichen Film.
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