Männer unter sich: Nervös, ohne Selbstvertrauen aber mit großen Ideen.
Billy Beane (Brad Pitt) kann sich die Spiele nicht mit ansehen, ist abergläubisch, denkt sein Team würde versagen wegen seiner Anwesenheit, wegen seiner Aufmerksamkeit. So finden die entscheidenden Momente des Baseballteams aus Oakland im Off statt. Als Spieler hatte Beane selbst oft versagt, deswegen setzt er jetzt auf Statistiken. Regisseur Bennet Miller inszeniert mit MONEYBALL den Weg des Baseballgeschäfts vom intuitiven Psychologisieren hin zum analytischen Datenauswerten und Ökonomisieren. 2003 veröffentlichte Autor Micheal Lewis diese wahre Geschichte von Billy Beane und den Oakland Athletics, die erst von Regiestar Steven Soderbergh verfilmt werden sollte, ehe dieser wegen zu experimenteller Herangehensweise und zu dokumentarischen Einflüssen geschasst wurde. Herausgekommen ist nun eine makellose auf Tatsachen basierende Fiktion mit kleinen Sprenkeln von Wirklichkeit – vielleicht eine Spur zu glatt.
Brad Pitt spielt Brad Pitt bis zum Anschlag und passt mit all seiner Coolness, Entschlossenheit und Unsicherheit perfekt in diese reine Domäne der den starken Mann markierenden Sportenthusiasten. Obwohl die großen Gefechte nicht auf dem Spielfeld ausgetragen werden sondern in gepfefferten Dialogen und Zusammentreffen abseits davon stattfinden, bleibt MONEYBALL dem klassischen Sportfilm treu: Der Held muss sein wahres Können erst behaupten, holt sich dabei zunächst eine blutige Nase und steht kurz vor dem Aus, ehe alles sich zum Guten wendet. Dabei gilt es neben den Feinden in der eigenen Truppe – wie etwa den abermals kauzigen Philip Seymour Hoffman als Coach – auch den Selbstzweifel zu besiegen. Hierzu holen die Drehbuchautoren Zaillian/Sorkin Beanes Vergangenheit als parallel laufenden Zeitschiene mit in den Plot, um dem psychologischen Drama des Helden nachvollziehbare Bilder und Szenen zu beschaffen, die über bloßen Frust in der Umkleidekabine und einsames Umher stehen im leeren Raum hinausgehen.
Es hilft durchaus die Grundbegriffe des Baseball zu kennen, um den Dialogen gänzlich auf den Grund gehen zu können. Als Beane jedoch in einem aberwitzigen und menschenverachtenden Transferpoker einem Börsenmakler gleich, wild Worte und Zahlen um sich und Popcorn in sich werfend, zur Höchstform aufläuft, ist selbst sein kalkulierter Kollege Brand (Jonah Hill) verwirrt. Zusammen mit diesem Businessanalysten aus Yale wagt Beane den Baseball zu revolutionieren, indem er unersetzliche Spieler durch eher
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