Wahre Geschichte? Zwischen brutaler Körperlichkeit und paranoider Kampfmoral blüht der Actionthriller richtig auf.
KILLER ELITE verpasst es nicht im Vor- und Nachspann darauf hinzuweisen, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruht, bzw. auf dem Buch The Feather Men von Ranulph Fiennes, der darin angeblich seine Erlebnisse als SAS Soldat wiedergibt. So unglaublich erscheint die berechnend brutale Story, dass sie eigentlich schon wieder wahr sein könnte. Was als billiger Plot für Actionfilme mit der Festsetzung des Auftragskillers Hunter (Robert de Niro) und dem Befreiungsversuches seins Schützlings Danny (Jason Statham) beginnt, verstrickt sich bald zu einem personengeladenen Geheimdienst-Geschachere, in dem nicht alles ist wie es zunächst scheint. Der Trailer gibt diesem Verwirrspiel eine gute Vorlage, denn er verrät so gar nicht, was eigentlich vor sich geht; und das ist gut. Neben vielen Kampfszenen und Action birgt der 116 Minuten lange Thriller eine unvorhersehbare Erzählung mit spannenden Begegnungen vom Oman bis London.
Ausgerechnet ehemalige SAS Elitesoldaten stehen auf der Abschussliste des freischaffenden Topkillers Danny, der eigentlich die Nase voll hat vom Töten. Regisseur Gary McKendry lässt Statham jedoch nicht zur Ruhe kommen und mutet ihm neben den üblichen Explosionen und Feuergefechten vor allem Faustkämpfe zu, die überraschend hart und athletisch ausgetragen werden. Sie erreichen aber nur fast den Adrenalinrausch von THE BOURNE ULTIMATUM (siehe Bourne und Desh), zumal in Kameraführung und Schnitt nicht alles optimal läuft. Mit Spike (Clive Owen), dem Topsoldaten des Geheimbundes der Feather Men, beißt sich eine Figur in Dannys Waden, die in Actionfilmen so kaum anzutreffen ist. Neben illegal und loyal ist Owen nämlich vor allem sturköpfig und übergeht klassische Rollenzuweisungen von gut und böse, indem er selbst zum unverbesserlichen