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Lady Di für Rennsportfans. Die eindringliche Dokumentation aus Archivmaterial rast kurzweilig durch Ayrton Senna‘s Leben und scheint die Legendenbildung um den brasilianischen Rennfahrer durch spirituellen Fatalismus zu befeuern. Die Stationen des Film sind recht simple aneinandergereiht: Nach der kurzen Vorstellung des jugendlichen Kartfahrers geht es für Senna in die Formel 1. Dort werden einige der eindrucksvollsten und umstrittensten Rennen explosiv aufgearbeitet. Dies geschieht durch geschickten Einsatz der Kommentatorstimmen, Off Kommentaren, haufenweise interessantem Archivmaterial und stets einer Brise von persönlichem Drama und Konflikt, was den Druck und die Spannung der einzelnen Rennen erst greifbar macht. Neben dem Duell Prost Senna . . . → Kritik: Senna (2010)
Dreidimensionale Bilder mit hohem Schauwert: THOR ist eine gelungene Kinoattraktion die nichts falsch macht und die Zeit wie im Fluge vergehen lässt. Die Titelsequenz für sich genommen verdeutlicht mit welcher Akribie und Geduld hier unter der Regie von Kenneth Branagh Heerscharen von Computerartists gen Perfektion strebten. Branagh, den man näher bei Shakespeare als in der Comicactionecke sieht, wirkt wohltuend auf das Genre ein und beschert dem Film nebst toller Besetzung stets den richtigen Ton. So können auch zwischen einem Muskelberg und einer Primaballerina die Funken fliegen, ohne dass es ins Auge geht. Wenn dann noch Größen wie Stellan Skarsgård . . . → Kritik: Thor 3D (2011)
Es wird gewackelt, geschwenkt und gezoomt, als müsste James Ryan gerettet werden, doch am Ende ist nur Jeremy Renner Down – oder doch High? Bemerkenswerter Kriegsfilm. Meist gibt es in einem Film Handlung, die eine Geschichte erzählt und die Hauptfigur verändert. Es gibt Spannung und Abspannung, Veränderungen, Überraschungen und ein Ende. THE HURT LOCKER will nicht aufhören, der Protagonist verändern sich nicht, die Handlung führt nirgendwo hin und Überraschungen gibt es quasi nicht, denn an ihre Stelle tritt die klassische Suspense nach Hitchcock: Wann geht die Bombe hoch? Die Entspannungsphasen fallen hierbei vergleichsweise kurz aus, dafür umso intensiver. Wie . . . → Kritik: Tödliches Kommando – The Hurt Locker (2008)
Gekämpft wird für Anerkennung in der Familie, aber es wird auch geboxt. Dabei ist der gefährliche Sport sowohl Fluch als auch Segen für Menschen ohne Horizont. Mit einem Film im Film führt Regisseur David O. Russel seine Charaktere ein, genauer einer HBO Dokumentation im Film. Wie die Geschichte um den Boxer Micky Ward (Mark Wahlberg) selbst, so gehört auch diese Dokumentation zur wahren Begebenheit. In ihrem Zentrum steht Dicky Eklund (Christian Bale), Micky’s Halbbruder, der auch ohne die Kamera gerne die Hauptrolle übernimmt, obwohl er eigentlich nur seinen Bruder trainiert. Ohne Unterlass und angespornt von seiner berechnenden Mutter (Melissa . . . → Kritik: The Fighter (2010)
In gefassten Bildern erzählt der Film die wahre Geschichte des zwanzigjährigen Kampfs der Betty Anne Waters (Hilary Swank) um die Freiheit ihres Bruders Kenny (Sam Rockwell). Letztendlich erzählt BETTY ANNE WATERS weder spektakulär noch ist er sonderlich handlungsreich. Dennoch vermag der Film zu fesseln und geht unter die Haut, nicht zuletzt durch den unmittelbaren Emotionsfluss bei Hilary Swank. Der Film ist aber auch geprägt von einem Gefühl der Ohnmacht und der hierdurch latent erzeugten Wut gegen alle jene, die aus Ignoranz, persönlichen Interessen oder Aufgrund von Vorurteilen ihre gesellschaftliche Stellung und Macht missbrauchen. Als Kinder waren die Geschwister Betty . . . → Kritik: Betty Anne Waters (2010)
Nach emotionaler Erdrosselung erfolgt körperliche Dekonstruktion: Autistisch unterkühlter Leidenstrip voller Gewalt. Ryu (Shin Ha-kyun) ist mehr ein Mann der Taten denn der Worte, schließlich ist er taubstumm. Dennoch verrät seine Oberfläche viel über sein Inneres. Das Innere ist es, was die Schuld für all das Leid in SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE trägt, deswegen wird es verdrängt und ausradiert, von allen Figuren – bis schließlich nur noch die Körper ihre angeblich unvermeidlichen Aufgaben erfüllen, stetig dem Tod entgegen. Gefühle werden nicht ausgedrückt, sie werden befolgt wie Befehle. Die Handlung verläuft sachlich kalt und mit ruhiger Präzision. Park Chan-wook inszeniert hierbei . . . → Kritik: Sympathy for Mr. Vengeance (2002)
„Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.“ Steven Soderbergh‘s Meisterwerk, der in puncto Raffinesse auch INCEPTION die Butter vom Brot nimmt. Kein oberflächliches Science Fiction Abenteuer sondern ein tiefsinniger und klug inszenierter Film für Menschen, die bereit sind die Weite des Seins in sich selbst zu suchen. Soderbergh‘s SOLARIS ist von der ersten Sekunde an rätselhaft und zieht den Zuschauer in seinen mysteriösen Bann. Schon Ausstattung und Kostüme, die auf moderne Weise den Retro Zukunftslook aus Tarkowski‘s 1972er Version von SOLARIS neu aufsetzen, sind für sich genommen eine Sinfonie. Worte werden mit Bedacht eingesetzt, überflüssige Handlung übergeht der . . . → Kritik: Solaris (2002)
Shaun (Simon Pegg) hat Beziehungsstress mit Liz (Kate Ashfield), die irgendwie nicht damit einverstanden ist, dass er sein ganzes Leben in einer Kneipe mit seinem faulen Mitbewohner Ed (Nick Frost) verbringt. In der Tat ist Shauns Leben als Elektroverkäufer derart monoton, dass er erst gar nicht bemerkt, dass sich um ihn herum alle in Zombies verwandeln. Nachdem er aber Blut geleckt und seinem ersten Zombie den Schädel eingeschlagen hat, begibt er sich mit seiner rechten Hand Ed auf Heldentour, um erst seine Mutter und dann Liz zu retten. SHAUN OF THE DEAD ist eine Komödie im Zombie Genre, die, . . . → Kritik: Shaun of the Dead (2004)
Britischer Gangsterfilm mit vielen Verstrickungen, Galgenhumor und jeder Menge harter Jungs. Daniel Craig gibt in Matthew Vaughn’s LAYER CAKE eine Art Luxusdealer, der sich eher als Geschäftsmann versteht und schon für seinen Ruhestand vorgesorgt hat. Der handlungsreiche und von überraschenden Wendung nur so strotzende Plot macht ihm jedoch gleich zwei Striche durch die Rechnung. Er soll für seinen Boss Jimmy Price (Kenneth Cranham) ein Mädchen ausfindig machen und zudem einen Deal in die Wege leiten, mit dem er sich sämtliche Gangster von London bis Amsterdam zum Feind macht. Als weder waffenliebender noch gewaltaffiner Mensch, versucht Craig‘s namenlose Figur durch . . . → Kritik: Layer Cake (2004)
Nüchterner Film in kalter, trockener Luft. Ree (Jennifer Lawrence) sorgt für ihre zwei kleinen Geschwister ebenso wie für ihre verrückt gewordenen Mutter, die keinen Ton mehr von sich gibt. Das macht sie ohne Murren, ohne Geld, mit Fassung und mit siebzehn Jahren. Ihr Ziel ist es, zur Armee zu gehen, denn die bezahlen viel Geld bei einer Verpflichtung für fünf Jahre. Jedoch ist ihr Vater, einer von vielen Drogenköchen der Region, verschwunden – kurz vor seinem Gerichtstermin. Als Kaution diente das kleine Holzhaus, in dem Ree mit dem traurigen Rest ihrer Familie haust. Sie hat einige Tage, um ihn . . . → Kritik: Winter’s Bone (2010)
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