
Dekonstruktion des Zusammenseins: Binoche spielt Kiarostamis Gedanken – weitsichtig, überraschend, schwer. Zwischen Original und Kopie pendelt Abbas Kiarostami‘s neuester Film DIE LIEBESFÄLSCHER. In dem vom Iraner gewohnt wortlastig inszenierten Werk treffen Juliette Binoche (ohne Namen) und James (William Shimell) aufeinander — geraten aneinander und bewegen sich aneinander vorbei. Die Handlung findet nahezu in Echtzeit statt, die Einstellungen stehen sehr lange und werden kaum unterschnitten, Geräusche und Musik fehlen oft gänzlich. Kiarostami sieht in den belanglosen und gerade zu Beginn auch extrem langwierigen Zwischenmomenten nicht weg, ebenso wenig, wie er die wichtigen Details gesondert aufs Korn nimmt. Das Leben als . . . → Kritik: Die Liebesfälscher (2010)