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Mathieu Kassovitz Filme
Anders Film: Verkompliziertes Simpel mit betonter Echtzeit in zeitentkoppelter Collage und paradoxer Kausalität. Man könnte Steven Soderberghs neuesten Film HAYWIRE durchaus als ein bisschen experimentell bezeichnen, als zumindest soviel anders, dass er nicht die am breitesten getretenen Wege des Actionthrillers beschreitet. Ein Anders, das auch stark in die Richtung von WER IST HANNA weist und deswegen genauso jenes Anders beschreibt, bei dem man sich nie ganz sicher ist, ob es nun den glimpflichen Ausgang einer verkorksten Inszenierung darstellt, oder ob es doch so gewagt war. Zwar gebiert die Not mitunter die genialsten Lösungen, viel öfter aber bringt sie . . . → Kritik: Haywire (2011)
Sehr gelungener und immer aktueller Film zum ewigen Problemkind Banlieue. Niedergeschlagenheit, Humor, Wut und Ohnmacht in einem gefährlichen Kosmos, dessen einziger Exit die Gewalt zu sein scheint. In Mathieu Kassovitz Film HASS geht es keinesfalls um eine sich bis ins Maßlose zusammenbrauende Wut, die über kurz oder lang die Welt in Stücke reißt. Zwar tragen die drei jugendlichen Protagonisten Saïd (Saïd Taghmaoui), Hubert (Hubert Koundé) und Vinz (Vincent Cassel) alle eine Wut im Bauch, doch sie erliegen schließlich mehr der Hoffnungslosigkeit als dem Hass. Was zurückbleibt ist Frust beim Zuschauer und eine Ahnung dessen, was es wirklich bedeutet, wenn . . . → Kritik: Hass (1995)
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