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Leuchtendes Aliengebiss, Samuraischwert und Baseballschläger: Ghettokids im Kampf gegen Außerirdische – und die Polizei. Die Gruppe halb starker und voll krimineller Jugendlicher um Anführer Moses (John Boyega) ist gerade dabei Sam (Jodie Whittaker) zu überfallen, als ein intergalaktischer Vorfall dem Treiben ein Ende setzt. Not amused stürzt sich Moses auf das tierähnliche Wesen, das ihm hässliche Schrammen im Gesicht verpasst hat. Eine folgenschwere Entscheidung, denn wo die Bande der unter sechzehnjährigen mit dem einzelnen Vorboten nicht menschlicher Existenz noch leichtes Spiel hatte, erwartet ihre kindlichen Waffen bald ein ganzes Feuerwerk bärenartiger Monsterbeißer, die nun ihrerseits not amused sind. Im . . . → Kritik: Attack the Block (2011)
Die Moral weicht dem Stahl: CONAN bringt einen echten Barbaren ins Fantasy-Abenteuerkino und weiß zu gefallen. Stellen sie sich James Bond zu seinen schlimmsten Zeiten vor und subtrahieren sie seinen Charme: Darf ich vorstellen, Conan 2011, rüpelhafter Macho, Haudegen, vor Selbstbewusstsein strotzend, brutal, rachsüchtig. Das finden sie schlecht? Sie kennen den Conan 1982 nicht. Arnold Schwarzenegger war noch jung, seine schauspielerisches Talent eher etwas einseitig und doch machte ihn diese Rolle berühmt: Weil er eine wortkargen, rachsüchtigen Schlächter spielt, der nur selten Emotionen zeigen, die sich nicht mit Bizeps oder Schwert ausdrücken ließen. Und das passte einfach. Conan ist . . . → Kritik: Conan 3D (2011)
Kaurismäki blickt mit dem klassischen Kino der Traumfabrik wehmütig auf die Defizite der Moderne – und berührt. Einfach. Schön. Erfreulich. Leise und ruhig zieht das Leben in der Normandie dahin, man könnte fast schon meinen daran vorbei. In Kaurismäki’s LE HAVRE jedenfalls sieht alles aus, als befänden wir uns viele Jahre in der Vergangenheit. Alles? Fast alles. Al Quaida und gedankenlos motivierte Polizisten mit modernen Waffen, die sich wundern, warum sie je weniger gemocht werden, je beflissentlicher sie ihre Befehle ausüben, sind durchaus junge Phänomene. Und was die Jungen falsch machen, muss die Gelassenheit der Alten wieder ausbügeln. . . . → Kritik: Le Havre (2011)
Erst wütend, dann freudig erregt und schließlich rasant lustig: Lasst ihn uns töten! Klar kommt es in einem Film mit dem Titel KILL THE BOSS zu Übertreibungen, aber der wahre Kern derartiger Überlegungen dürfte jedem bekannt sein, der einen Vorgesetzten hat. Nick (Jason Bateman) jedenfalls liegt mit seiner Erkenntnis, dass es nur die zu etwas bringen, die sich alles gefallen lassen, nicht weit neben der Realität – wenn überhaupt. Doch all sein Buckeln hat nichts gebracht. Der Boss ist und bleibt Dave (Kevin Spacey), ein aalglatter, skrupelloser und hundsgemeiner Scheißkerl. So gut gibt Spacey den Despoten, dass einem gleich . . . → Kritik: Kill the Boss (2011)
Kalt, kantig, wenig mitreißend. Eine Inszenierung wie ein Modefoto, unbewegt und gefühllos. Was kann man von einem Film erwarten, der im Vorspann für Take That wirbt? Einen Haufen Publicity um seichte Gewässer. So seicht, dass Milla Jovovich partout nicht untergehen will, obwohl sie ziemlich flach wirkt. Selbst wenn das Kino sämtliche elf Dimensionen der Supergravitation für sich nutzbar machte, bliebe ihre Leistung eindimensional. Aber Ehemann und Regisseur Paul W. S. Anderson findet Gefallen an ihren durchaus selbstgefälligen Posen und ist damit nach Luc Besson schon der zweite Regisseur, den die Amerikanerin serbisch-russicher Abstammung mehr als nur filmisch für sich . . . → Kritik: Die drei Musketiere (2011)
Süßer Horror und belebende Körperdeformation mit klassischer Suspense. Einmal mehr! Warum sieht man sich einen Film an, wenn das Ende bereits feststeht und auch klar ist, worum es den ganzen Film lang gehen wird? Einen Film, den es in exakt der gleichen Form schon mehrmals gibt. Nun, so merkwürdig es klingen mag, es gibt gleich mehrere Gründe hierfür. Der Zugkräftigste ist wohl der Horror, der seit jeher vor allem jüngeres Publikum anspricht. Das Filmeschauen wird so zu einem körperlich erfahrbaren Erlebnis, einem Ereignis ähnlich einer Mutprobe. Dementsprechend haptisch geht es in FINAL DESTINATION 5 dann auch zu. Stück für . . . → Kritik: Final Destination 5 (2011)
Trotz tollem Soundtrack zu feige, um „Das Lied vom Tod“ zu spielen: Weder Cowboys noch Aliens entsprechen den Erwartungen. FSK 12.Note 3 Mindestens seit man sich fragt, ob Superman stärker ist als Batman oder seit es im Sport All-Star Teams gibt, so lange lebt sie schon, die Faszination der Kulmination von Extremen. Dabei spielt es durchaus eine Rolle, ob die Superstars und Helden miteinander antreten, wie im sehnlich erwarteten THE AVENGERS, der 2012 ins Kino kommen wird, oder ob sie aufeinandertreffen, wie die Monster ersten Ranges in ALIEN VS PREDATOR. Zwar werden die verbündeten Guten immer auch Streit untereinander haben, um ihre Kräfte zu demonstrieren, wie kürzlich erst in Stallone’s THE EXPENDABLES zu sehen. Aber ernsthaft dürfen sie nicht aufeinander losgehen, denn es kann keiner gewinnen. Warum nicht? Weil sie unbesiegbar sind, mehr noch als unsterblich. So wurden sie in der Fantasie erschaffen. Das macht sie zu dem, was sie sind. Gegen die üblichen Bösewichte anzutreten, wird aber irgendwann langweilig . . . → Kritik: Cowboys & Aliens (2011)
Männer im Reich der Frauen: Von Aufreißer über anti Mann, Ehebrecher und Teenager werden alle Männer verrückt vor Liebe. Eine sehr sehenswerte Dummheit. CRAZY, STUPID, LOVE. ist keine Komödie, sondern ein facettenreicher Liebesfilm mit komischer Grundhaltung. Und er ist gut. So gut, dass man das Kino hassen muss, denn es war wieder nur ein Film. Sonderlich realistisch ist der simple Handlungsbogen mit seiner konservativen Liebesmoral nicht, genau so wenig wie die Figuren, die im rechten Moment immer die passenden Worte finden. Überhaupt ist der Film ganz schön geschwätzig, und kitschig obendrein, man bedenke nur das DIRTY DANCING Zitat. Wie . . . → Kritik: Crazy, Stupid, Love. (2011)
Strahlender Comicheld der Vergangenheit wird zum realen Leben erweckt, um ihn im Heute nutzbar zu machen. Viel Look und Teenagerfantasie, wenig Durchschlagskraft. Der schmächtige Steve Rogers (Chris Evans) will zum Militär, wie sein bester Freund Bucky (Sebastian Stan), doch er ist untauglich. Irgendwie sind sie das doch alle, die Helden der Comics: Sie sind untauglich in der Gesellschaft, denn sie können nicht sein wie die anderen. Aber in ihrer vermeintlichen Schwäche liegt ihre größte Stärke. Das war es seit jeher, was abertausende von Kindern, Träumern und Außenseitern so sehr an Superheldencomics faszinierte. Der Glaube etwas besonders zu sein, gebraucht . . . → Kritik: Captain America – The First Avenger (2011)
Was einst als Kritik an Mensch und Gesellschaft funktioniert haben mag, wird jetzt zum klischeebeladenen Affentheater mit aufgesetzt gutem Willen und wenig Verstand. Der Planet der Affen ist nicht tot zu kriegen. Bereits 2001 versuchte sich Tim Burton an einer Neuverfilmung, die eher ein mäßiger Erfolg war und jegliche Hoffnungen auf eine Fortsetzung zunichte machte. Jetzt kommt PREVOLUTION also folgerichtig als Prequel ins Kino. Größte Neuerung: Diesmal macht der Computer die Gesichter der Schauspieler affig, was die Gesichtsausrücke besser als Masken transportiert und so endlich ein Spiel erlaubt, das auch einen Affen sehenswert macht. Vorausgesetzt das Drehbuch stimmt. Aber . . . → Kritik: Planet der Affen: Prevolution (2011)
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