Filme nach Schulnoten:

Nach Jahren sortierte Filme

NACH GUTEN FILMEN SORTIERT:
2011
2010
2009
2008

KINOFILME UNSORTIERT:
2012
2011
2010
2009

Filme nach Altersbeschränkung

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Filmbewertung Note 1

Melancholia (2011)

Melancholia

Schon mal im blassen Mondlicht mit dem Teufel getanzt? Lars von Trier verköstigt die Welt am Nullpunkt.

Immer wieder wird Lars von Trier unterstellt, er therapiere sich mit seinen Filmen selbst. Würde dies auf MELANCHOLIA zutreffen, dann wäre Therapie für Trier nichts anderes als der ganzen Welt ein Attest ihrer Verrücktheit auszustellen – außer den Verrückten, denn die haben vollkommen Recht. Wer da Recht hat ist Justine (Kirsten Dunst). Ihre Schwester Claire (Charlotte Gainsbourg), die ihr Leben im Gegensatz zur depressiven und zerstörerischen Justine fest im Griff zu haben scheint, darf nur im ersten Teil des Films Oberhand . . . → Kritik: Melancholia (2011)

Der Vorleser (2008)

der vorleser

Liebe zu einer Nazi: Läuterung in der filmischen Reflektion der unreflektierten Wirklichkeit. Seit mehr als zehn Jahren ist der Zweite Weltkrieg vorbei, als der fünfzehnjährige Michael (David Kross) in einer deutschen Kleinstadt auf die viel ältere Hanna (Kate Winslet) trifft. Mit wenigen Worten und eindringlichen Bildern erschafft Regisseur Stephen Daldry eine leidenschaftliche Liebesbeziehung des ungleichen Paars, wobei die resolute und auch abweisende Hanna, die zu Beginn sowohl Führung als auch Verführung übernimmt, etwas undurchsichtig erscheint. Bald schon ist ihr Michael hoffnungslos verfallen, doch Hanna’s Dominanz versiegt je mehr, je öfter ihr Michael Bücher vorliest. Von Horace und Homer hin . . . → Kritik: Der Vorleser (2008)

The Guard – Ein Ire sieht schwarz (2011)

The Guard

Ironischer Sarkasmus: Brendan Gleeson jagt nicht nur Drogenschmuggler, sondern auch der dogmatisch unreflektierten Gesellschaft einen Schrecken ein. Filmtipp. Regisseur und Drehbuchautor John Michael McDonagh hat ordentlich Dampf abgelassen mit THE GUARD und unmissverständlich klar gestellt, was ihm alles gegen den Strich läuft. Dumme Menschen, schlechte Filme, Political Correctness, Heuchler, Ignoranten und noch so einiges mehr. Protagonist dieses Unterfangens ist ein zynisch makabrer Mann, der nichts mehr zu verlieren hat. Er ist so tief im Morast des belanglosen Lebens versunken, dass er ohne sich zu bücken mit seinen Händen den Boden berührt. Doch er zieht einen einleuchtenden Nutzen aus dieser . . . → Kritik: The Guard – Ein Ire sieht schwarz (2011)

Klass (2007)

Klass

Grenzenlose Wut. Wie fühlt sich jemand, der mit einer Waffe zur Schule kommt, um Mitschüler zu erschießen? Erleichtert. Fühlen sie mit. Die Antwort auf Gus van Sants unbeteiligten ELEPHANT. Einmal muss Kaspar (Vallo Kirs) in der Schule den Stift mit beiden Händen festhalten, damit er nicht zittert, soviel Adrenalin rauscht gerade durch sein Blut. Für ihn ist es neu, der Niedertracht und Ignoranz seiner Klassenkameraden ausgesetzt zu sein. Joosep (Pärt Uusberg) hat da weitaus mehr Erfahrung, er ist der „Freak“ der Klasse und bekommt regelmäßig sein Fett ab. Als Kaspar beginnt sich für ihn einzusetzen wird alles schlimmer, viel . . . → Kritik: Klass (2007)

Tödliches Kommando – The Hurt Locker (2008)

Tödlches Kommando The Hurt Locker

Es wird gewackelt, geschwenkt und gezoomt, als müsste James Ryan gerettet werden, doch am Ende ist nur Jeremy Renner Down – oder doch High? Bemerkenswerter Kriegsfilm. Meist gibt es in einem Film Handlung, die eine Geschichte erzählt und die Hauptfigur verändert. Es gibt Spannung und Abspannung, Veränderungen, Überraschungen und ein Ende. THE HURT LOCKER will nicht aufhören, der Protagonist verändern sich nicht, die Handlung führt nirgendwo hin und Überraschungen gibt es quasi nicht, denn an ihre Stelle tritt die klassische Suspense nach Hitchcock: Wann geht die Bombe hoch? Die Entspannungsphasen fallen hierbei vergleichsweise kurz aus, dafür umso intensiver. Wie . . . → Kritik: Tödliches Kommando – The Hurt Locker (2008)

Solaris (2002)

Solaris

„Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.“ Steven Soderbergh‘s Meisterwerk, der in puncto Raffinesse auch INCEPTION die Butter vom Brot nimmt. Kein oberflächliches Science Fiction Abenteuer sondern ein tiefsinniger und klug inszenierter Film für Menschen, die bereit sind die Weite des Seins in sich selbst zu suchen. Soderbergh‘s SOLARIS ist von der ersten Sekunde an rätselhaft und zieht den Zuschauer in seinen mysteriösen Bann. Schon Ausstattung und Kostüme, die auf moderne Weise den Retro Zukunftslook aus Tarkowski‘s 1972er Version von SOLARIS neu aufsetzen, sind für sich genommen eine  Sinfonie. Worte werden mit Bedacht eingesetzt, überflüssige Handlung übergeht der . . . → Kritik: Solaris (2002)

Winter's Bone (2010)

winters bone

Nüchterner Film in kalter, trockener Luft. Ree (Jennifer Lawrence) sorgt für ihre zwei kleinen Geschwister ebenso wie für ihre verrückt gewordenen Mutter, die keinen Ton mehr von sich gibt. Das macht sie ohne Murren, ohne Geld, mit Fassung und mit siebzehn Jahren. Ihr Ziel ist es, zur Armee zu gehen, denn die bezahlen viel Geld bei einer Verpflichtung für fünf Jahre.  Jedoch ist ihr Vater, einer von vielen Drogenköchen der Region, verschwunden – kurz vor seinem Gerichtstermin. Als Kaution diente das kleine Holzhaus, in dem Ree mit dem traurigen Rest ihrer Familie haust. Sie hat einige Tage, um ihn . . . → Kritik: Winter’s Bone (2010)

Das Kind (2005)

Bitterer Realismus, unmittelbar und dicht inszeniert, hart und doch sehr sehenswert. Die erste Szene  macht schon alles klar: Eine junge Mutter mit dem Baby auf dem Arm. Schreien, Treten, Trampeln und kein Dach über dem Kopf. Im Handy ist der Akku leer, über den Münzfernsprecher antwortet nur der Anrufbeantworter, doch sie nimmt es souverän. Wenig später wird sie sagen „Ich bin glücklich“. Denn in der Welt von Sonia (Déborah François) bewirft man sich nicht mit Kissen, wenn man glücklich ist, sondern mit Steinen. Der Traumprinz ist ein Dieb, die romantische Zweisamkeit findet in einem Dreckloch zwischen Stadtautobahn und Fluss statt . . . → Kritik: Das Kind (2005)

Black Swan (2010)

Schwer durchschaubarer psycho Ballettfilm mit viel Körperlichkeit und einem grandiosen Ende. Was Darren Aronofsky da inszeniert hat, war mehr als BLACK SWAN, es war der ganze Schwanensee und noch mehr. Er hat das in seiner Klassik erstarrte Ballett aus der Glasvitrine geholt und mit pulsierender Lebendigkeit gefüllt. Dabei hat Natalie Portman als Tänzerin Nina den porzellanbleichen Wangen der perfekten Ballerina endlich wieder ein Rouge beschert. Aronofsky bleibt einmal mehr konsequent und geht aufs Ganze; und zwar bis zum Schluss. Wo er in THE FOUNTAIN konsequent dem Schmerz des Verlustes nachspürte, in einer lokalen und temporalen Auffächerung des Seins . . . → Kritik: Black Swan (2010)

In Ihren Augen (2010)

In Ihren Augen Poster

Ein optischer Leckerbissen, der zarte Gefühle banal, spannend und humorvoll serviert und dabei immer eigen bleibt. Es gilt ein Verbrechen zu klären für den Kriminalbeamten Espósito (Ricardo Darín), aber dafür muss er einen weiten und langen Weg gehen, über 25 Jahre hinweg. Als er ankommt, hat er eine Menge über sich gelernt, vor allem aber über Liebe und Angst. Esposito ist kein Held, genausowenig wie sein tapferer Weggefährte, der Trinker Sandoval (Guillermo Francella). Gemeinsam erinnern die beiden bisweilen an Don Quijote und Sancho Panza, denn der eine jagt Gestalten nach, die nur noch in seinem Kopf zu existieren scheinen, . . . → Kritik: In Ihren Augen (2010)